Für Junge Schweizer Männer ist die Rekrutenschule zumindest theoretisch noch immer obligatorisch. Für viele von ihnen ist es auch das erste Mal, dass sie auf Kollegen aus der Romandie und dem Tessin treffen. Ausländer gibt es in den Schweizer Kasernen aber keine. Bis jetzt!
In Thun absolvieren fünf junge Norweger, ein Unteroffizier und vier Rekruten, seit Ende Oktober ganz normal die Panzer-RS. Sie sind alle rund 20 Jahre alt und bilden zusammen eine Panzerbesatzung.
«Es ist das erste Mal, dass Ausländer eine Schweizer RS absolvieren», erklärt Kirsten Hammerich, die Kommunikationschefin Heer. Für die Wikinger gibt es allerdings keine Extrawurst, die gesamte Schulung erfolgt auf Deutsch.
Sie absolvieren die Ausbildung in der Schweiz, da die norwegische Armee die gleichen Fahrzeuge verwende, so Hammerich. «Insofern können sie zu Hause auch keine Geheimnisse ausplaudern», ergänzt sie.
Der Austausch sei ein Anlieger der Norweger gewesen. So können die Soldaten aus dem Norden nämlich auf den modernen Schweizer Simulatoren üben.
Rechtliche Grundlage für die Ausbildung «fremder» Armeeangehöriger durch die Schweizer Truppen ist eine Vereinbarung über militärische Übungen, Ausbildung und Schulungen.
Die Erfahrungen nach den ersten Wochen seien «nur positiv», so Hammerich: «Am Wochenende unternehmen sie oft etwas mit ihren Schweizer RS-Freunden.» Die Kameradschaft würden die Norweger als «sehr positiv» erleben.