Hier reicht Donald Trump Ueli Maurer die Hand
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Erstes Treffen im Weissen Haus:Hier reicht Donald Trump Ueli Maurer die Hand

Freihandelsabkommen ist zum Greifen nah
Trump will Deal mit der Schweiz

Bundespräsident Ueli Maurer (68) sieht nach seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump (72) gute Chancen auf ein Freihandelsabkommen mit den USA.
Publiziert: 16.05.2019 um 22:54 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:08 Uhr
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US-Präsident Donald Trump und Bundespräsident Ueli Maurer zu Beginn des Treffens in Washington.
Foto: AP
Ruedi Studer und Nicola Imfeld

Als Bundespräsident Ueli Maurer (68) vor gut zwei Wochen Chinas Staatspräsidenten Xi Jinping (65) zum Staatsbesuch in Peking traf, hatte er ein besonderes Geschenk mit im Gepäck: ein Paar Stöckli-Ski!

Beim gestrigen Abstecher nach Washington zu US-Präsident Donald Trump (72) hingegen kam Maurer mit leeren Händen. Geschenke wurden beim Kurzbesuch keine ausgetauscht. Dafür wäre auch kaum Zeit geblieben: Die Stippvisite dauerte 40 Minuten.

«Together ahead!» (Gemeinsam vorwärts!), verewigte sich Maurer danach im präsidialen Gästebuch und bedankte sich für Trumps Einladung.

Immerhin: Der Bundespräsident kommt nicht mit leeren Händen zurück. So wurde beim Treffen die Möglichkeit eines Freihandelsabkommens ausgelotet. Und da habe sich Trump durchaus offen gezeigt, erklärte Maurer nach dem Treffen vor den Medien.

«Trump will eine Win-win-Situation»

«Es war ein sehr gutes Gespräch in einer sehr guten Atmosphäre», so der Bundespräsident. Trump habe offene Ohren für ein Freihandelsabkommen und stehe der Schweiz positiv gegenüber. Trump sei aber ein Business-Man und wolle «eine Win-win-Situation», sagte Maurer. Was ihn aber besonders freut: Das gemeinsame Commitment sei gewesen, dass man beim Abschluss eines Abkommens schneller sein solle als die EU.

Für die Schweizer Wirtschaft wäre ein Freihandelsabkommen eine Riesensache. Die USA sind der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz. Jährlich werden Waren im Wert von über 40 Milliarden Franken über den Atlantik exportiert. Die Schweiz importierte hingegen nur halb so viel aus den USA.

Nachdem 2006 die Gespräche über einen Freihandelsvertrag am Widerstand der Bauern gescheitert waren, laufen seit letztem Jahr wieder exploratorische Gespräche dazu. 

Die Erwartungen sind jedenfalls hoch. «Ich hoffe, dies war der Startschuss für die formellen Verhandlungen», sagt FDP-Nationalrätin Christa Markwalder (43) zu BLICK. Die Präsidentin der parlamentarischen Gruppe Schweiz-USA lobt Maurer: «Er macht eine gute Figur in der Aussenpolitik. Er nutzt die präsidiale Einladung ins Weisse Haus zu unseren Schutzmachtmandaten, um das Interesse für ein Freihandelsabkommen mit den USA zu thematisieren.»

Trump dankte Maurer für die Schweizer Rolle im Iran

Ob und wie rasch die Erwartungen erfüllt werden, bleibt offen. So relativierte Maurer die Erwartungen. Man könne sich zwar gut mit Trump arrangieren, sei er doch eine kommunikative und unkomplizierte Persönlichkeit. Die Details beim Freihandelsabkommen müssten die Unterhändler aushandeln. Maurer sprach von einem Zeitrahmen von einem Jahr oder mehr für einen Abschluss.

Neben dem Freihandel waren auch die Guten Dienste der Schweiz als Vermittlerin in Konflikten ein Thema. So verdankte Trump die Rolle der Schweiz bei der Ausübung ihres Schutzmachtmandats im Iran. Tatsächlich hat sich die Lage im Mittleren Osten bedrohlich verschärft. Doch Maurer meinte an der Pressekonferenz zu den Journalisten: «Wenn Sie vermuten, dass ich nur wegen des Irans hier war, dann liegen Sie falsch.»

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