Das Freiburger Kantonsspital holt sich Hilfe beim Zivilschutz. Die Situation sei angespannt, teilte die Spitaldirektion am Donnerstag mit. Innert zehn Tagen ist die Zahl der Corona-Patienten von 13 auf 60 geschnellt. Auf der Intensivstation liegen nun bereits fünf Corona-Kranke – vor zehn Tagen war es eine Person. Drei Patienten müssen beatmet werden.
Das Spital hat nun Zivilschützer angefordert, die das Personal unterstützen sollen. Ausserdem wird zusätzliches Pflegepersonal gesucht, weil Spitalmitarbeitende selbst krank sind oder in Quarantäne müssen.
Taskforce warnt vor Überlastung
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes warnt: Wenn die Zahlen weiter so steigen, droht dem Gesundheitswesen in vier Wochen der Kollaps. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Auf Nachfrage von BLICK will die Taskforce nicht offenlegen, wie sie zu dieser Aussage kommt. Tatsache ist: Die Zahl der Hospitalisationen hat sich innert einer Woche knapp verdoppelt.
Die Spitäler betonen derweil, dass sie die Situation im Griff haben. In mehreren Kantonen sind zwar viele Intensivbetten belegt, nur ein kleiner Teil davon aber mit Corona-Patienten. Insgesamt stehen in der Schweiz derzeit rund 1000 Intensivplätze zur Verfügung, ein Drittel ist gemäss Bund noch frei.
Es bestehen Notfallpläne, um die Kapazitäten rasch zu erweitern. Im Gegensatz zur ersten Welle haben sich die Spitäler nun auch untereinander gut organisiert. Wäre eine Intensivstation voll, würde die Rega Corona-Patienten an einen anderen Ort fliegen. Bisher ist es aber noch zu keinem Einsatz gekommen.
Werden nicht dringende OPs wieder verboten?
Die Kantone wollen so auch verhindern, dass wieder ein Verbot für nicht dringende Operationen verhängt wird. Doch genau das könnte wieder nötig werden. Genf hat bereits entschieden, verzichtbare Eingriffe auszusetzen. Auch das Spital Freiburg diskutiert eine Einschränkung. (lha/pbe)