Bei uns kennt ihn kaum einer - aber in Deutschland ist er beliebt: Ignaz Bearth, Gründer und Präsident der bedeutungslosen Kleinpartei Direktdemokratische Partei Schweiz (DPS) und erfolgloser Organisator der Pegida Schweiz, gehört im grossen Kanton in gewissen Kreisen zu einem der beliebtesten Politiker, wie eine gross angelegte Auswertung ergeben hat.
Frauke Petry, AfD und dazwischen ein Schweizer
Urheber dieser Untersuchung ist der Bayerische Rundfunk, welcher die Facebook-Seite der Pegida Nürnberg, des grössten Ablegers der rechtspopulistischen Bewegung in Bayern, analysiert hat. Dabei warfen die Datenjournalisten ein Augenmerk auf die User, welche die Pegida Nürnberg liken, und untersuchten deren Umfeld.
Wenig überraschend mögen diese Personen auch die AfD oder deren Präsidentin Frauke Petry. Auf Platz sieben der beliebtesten Seiten hingegen schaffte es der Schweizer Bearth. Auf der Liste der beliebtesten Politiker erobert Bearth gar den vierten Platz.
Erfolglos in der Schweiz, erfolgreich im Ausland
Seine Beliebtheit in Pegida-nahen Gruppen verwundert nicht. Seine Gedankenwelt, welche er grosszügig auf Facebook darlegt, deckt sich mit vielen Ansichten in dieser Szene. So schreibt Bearth unter anderem auf Facebook, dass Angela Merkel mitschuldig sei am Tod einer Freiburger Studentin, die vermutlich von einem Flüchtling ermordet wurde. Ebenso warnt er vor der «Islamisierung durch den Geburten-Jihad» und fordert, dass alle illegalen Migranten sofort abgeschoben werden.
Bekanntheit erlangte der St. Galler mit dem erfolglosen Versuch, eine Pegida-Organisation in der Schweiz zu begründen. Auch seine Wahl in den Nationalrat floppte. Nun wettert Bearth in Deutschland und Österreich gegen Flüchtlinge. In Wien brüllte er einst ins Mikrofon, man solle die Grenzen dichtmachen und die Flüchtlinge verrecken lassen (BLICK berichtete). (shu)