Leider habe sich seit dem grossen Frauenstreik 2019 bezüglich Lohn und Respekt die Situation für Frauen kaum verbessert, schrieben die Organisierenden des Frauen Streiktags im Vorfeld. Es sei sogar noch schlimmer gekommen, denn mit der Rentenreform AHV 21 habe das Parlament eine Abbauvorlage auf Kosten der Frauen beschlossen, und dies, obwohl die Frauen immer noch rund ein Drittel weniger Rente erhielten als Männer.
Am 25. September stimme das Schweizer Volk über diese «skandalöse Vorlage» ab, schrieb die Gewerkschaft Unia. Auf dem Bundesplatz in Bern werde man deshalb Parlamentarierinnen und Parlamentarier zur Rede stellen.
Lohngleichstellung und Rentenalter
Nötig seien Frauenrenten, die zum Leben reichten, echte Gleichstellung bei Löhnen und unbezahlter Arbeit und der Verzicht auf die Erhöhung des Rentenalters für Frauen, fordern die Organisatorinnen und Organisatoren des feministischen Streiktags. Es handle sich bei der Rentenreform um einen AHV-Abbau unter dem Deckmantel der Gleichstellung, hiess es weiter.
Häusliche Gewalt
Auch sexuelle Gewalt sei ein grosses Problem in der Gesellschaft. Jährlich würden 20'000 Fälle von häuslicher Gewalt erfasst. Wie viele Menschen Gewalt wegen ihrer Geschlechteridentität oder sexuellen Orientierung erlitten, stehe noch nicht einmal in der Statistik, teilte das feministisches Streikkollektiv Bern mit. Jede zweite Woche komme es zu einem Femizid.
Krieg in der Ukraine
Ebenfalls ein Thema ist zum Beispiel in Chur GR der Krieg in der Ukraine. Unter patriarchalen Kriegen litten alle - Frauen. Männer und Kinder, schrieb das Frauenstreikkollektiv Graubünden in einer Mitteilung.
Kundgebungen in der ganzen Schweiz
Verschiedene Komitees und Gewerkschaften organisieren schweizweit Aktionen, um gegen die Ungleichbehandlung zur protestieren. Die zentrale Kundgebung des feministischen Streiktages findet am Abend auf dem Bundesplatz in Bern statt. Weitere Kundgebungen gibt es etwa in Zürich, Basel, St. Gallen, Chur und in Städten der Westschweiz. (SDA)