Forscherinnen und Forscher der naturhistorischen Museen in Genf und St. Gallen haben bei der genetischen Untersuchung der Schweizer Haselmäuse festgestellt, dass sich Haselmäuse aus der Ostschweiz und der Westschweiz genetisch unterscheiden, wie das Genfer Museum am Donnerstag mitteilte.
Es gibt also nicht nur eine Haselmausart in der Schweiz, sondern zwei: die Westliche Haselmaus (Muscardinus speciosus) und die Östliche Haselmaus (Muscardinus avellanarius). Ihre Verbreitungsgebiete überschneiden sich laut der Mitteilung kaum.
Die neue Art der Westlichen Haselmaus sei in gewisser Weise eine Wiederentdeckung. Naturforscher hatte bereits im letzten Jahrhundert vermutet, dass es sich dabei um eine eigene Art handeln könnte. Erst DNA-Untersuchungen machten es möglich, dies zu bestätigen. So sei auch der wissenschaftliche Name der Art (Muscardinus speciosus) nicht neu. Er wurde der Art bereits im Jahr 1855 vom deutschen Naturforscher Anton Dehne verliehen, wie das Naturhistorische Museum der Stadt Genf schrieb.
Haselmäuse sind heimliche Tiere, die sich an dichten Waldrändern aufhalten, wo sie von Brombeer- und Haselnusssträuchern bewachsen sind, die ihnen Unterkunft und Nahrung bieten. Sie ziehen ihre Jungen in einem sorgfältig aus trockenen Gräsern geflochtenen Nest auf. Die Arbeit wurde im «Italian Journal of Mammalogy» veröffentlicht.
(SDA)