Warum fällt es uns so schwer, etwas gegen den Klimaewandel zu tun? Diese Frage hat sich Tobias Brosch von der Universität Genf gestellt. Der Forscher hat konkrete Hindernisse identifiziert. Dabei stützte er sich auf mehr als 400 Studien aus Psychologie, Neurowissenschaften, affektiven Wissenschaften und Verhaltensökonomie, wie die Universität Genf in einer Medienmitteilung erklärte.
Das sind die Hindernisse:
Zu abstrakt: Eine der Schwierigkeiten betrifft die Wahrnehmung des Problems. Das menschliche Gehirn hat Mühe, ein Phänomen wie den Klimawandel zu erfassen, das wir weder direkt fühlen noch berühren können. Virtual Reality könnte in diesem Fall dazu beitragen, das Bewusstsein für die Folgen eines Temperaturanstiegs zu schärfen.
Kein persönlicher Vorteil: Eine weitere Hürde betrifft das unmittelbare Eigeninteresse. Manche sehen nicht ein, welchen Vorteil eine Änderung ihres Verhaltens für sie selbst hätte. Nach Ansicht von Brosch sollte für diese Menschen der direkte Nutzen einer Änderung der Gewohnheiten, wie zum Beispiel das Velofahren, für die Gesundheit hervorgehoben werden.
Man fühlt sich allein: Eine weitere grosse Barriere ist sozialer Natur. Es ist schwer, etwas aufzugeben, wenn der Nachbar nichts für den Klimaschutz tut. Gemäss Brosch wäre eine Lösung, so viel wie möglich darüber zu kommunizieren, dass viele Menschen etwas für das Klima tun.
Greta reicht nicht aus: Der Forscher hält den Greta-Thunberg-Effekt für «eine gute Triebkraft» in diesem Bereich. Aber der Aktivismus der jungen Schwedin und ihrer «Fridays for Future»-Bewegung werde nicht ausreichen, um eine Veränderung der Staatsbürgerschaft zu bewirken, betont Brosch. Die politischen Instanzen müssen sich auch zu einer besseren Kommunikation über mögliche Massnahmen verpflichten.
(SDA/sf)