Forderung von SP-Nationalrat
Grosse Kammer gegen zusätzliche Ferienwoche

Der Nationalrat hat die Forderung von Rot-Grün nach einer zusätzlichen Ferienwoche für Arbeitnehmende abgewiesen. Mit 121 zu 68 Stimmen lehnte er am Mittwoch einen Vorstoss von Baptiste Hurni (SP/NE) ab. Damit ist das Anliegen vom Tisch.
Publiziert: 15.03.2023 um 18:20 Uhr
Der Nationalrat hat den Wunsch nach einer zusätzlichen Ferienwoche abgewiesen. (Archivbild)
Foto: PETER SCHNEIDER

Hurni verlangte mit einer parlamentarischen Initiative eine Anpassung des Obligationenrechts (OR). Angestellte sollten Anrecht auf wenigstens fünf Wochen Ferien haben und unter 20-Jährige auf wenigstens sechs Wochen. Heute schreibt das OR wenigstens vier beziehungsweise fünf bezahlte Ferienwochen vor.

Hurni begründete seine Forderung mit der ständigen Erreichbarkeit und der Gesundheit der Angestellten, etwa Burnouts. Man müsse besonders an jene denken, die die Schweiz während der Pandemie am Laufen gehalten hätten. Es gehe vor allem um Menschen mit tiefen Löhnen und wenig Ferien, doppelte Tamara Funiciello (SP/BE) nach.

Die Mehrheit der Rechtskommission (RK-N) war gegen die Initiative. Sie erinnerte an das Nein zur Volksinitiative für sechs Wochen Ferien von 2012. Es sei nicht erwiesen, dass mehr Ferienwochen weniger Stress bedeuteten, weil die gesamte Arbeitsbelastung dadurch nicht sinke.

Sprecher Alexandre Bertoud (FDP/VD) pochte auf die Vertragsfreiheit. Unternehmen müssten die Möglichkeit haben, Angestellten mehr Ferien als den gesetzlichen Anspruch anzubieten. «Heute haben wir sehr viel Programm links und rechts von der Arbeit», stellte auch Philipp Matthias Bregy (Mitte/VS) fest. Das bedeute ebenfalls Stress. (SDA)

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