Hurni verlangte mit einer parlamentarischen Initiative eine Anpassung des Obligationenrechts (OR). Angestellte sollten Anrecht auf wenigstens fünf Wochen Ferien haben und unter 20-Jährige auf wenigstens sechs Wochen. Heute schreibt das OR wenigstens vier beziehungsweise fünf bezahlte Ferienwochen vor.
Hurni begründete seine Forderung mit der ständigen Erreichbarkeit und der Gesundheit der Angestellten, etwa Burnouts. Man müsse besonders an jene denken, die die Schweiz während der Pandemie am Laufen gehalten hätten. Es gehe vor allem um Menschen mit tiefen Löhnen und wenig Ferien, doppelte Tamara Funiciello (SP/BE) nach.
Die Mehrheit der Rechtskommission (RK-N) war gegen die Initiative. Sie erinnerte an das Nein zur Volksinitiative für sechs Wochen Ferien von 2012. Es sei nicht erwiesen, dass mehr Ferienwochen weniger Stress bedeuteten, weil die gesamte Arbeitsbelastung dadurch nicht sinke.
Sprecher Alexandre Bertoud (FDP/VD) pochte auf die Vertragsfreiheit. Unternehmen müssten die Möglichkeit haben, Angestellten mehr Ferien als den gesetzlichen Anspruch anzubieten. «Heute haben wir sehr viel Programm links und rechts von der Arbeit», stellte auch Philipp Matthias Bregy (Mitte/VS) fest. Das bedeute ebenfalls Stress. (SDA)