Forderung nach höheren Zinsen
Banken beissen sich an Kleinkrediten die Zähne aus

Seit Juli sind Kleinkredite und Kreditkarten dank einem Bundesrats-Entscheid günstiger. Die tiefere Wuchergrenze passt den Banken gar nicht. Doch sie haben wenig Handhabe.
Publiziert: 17.08.2016 um 12:21 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:35 Uhr
Kleinkredite gibt es seit Juli günstiger.
Foto: KEY
Petar Marjanovic

Etwas mehr als ein Monat ist verstrichen, seit der Bundesrat die «Wuchergrenze» für Kleinkredite gesenkt hat: Seit dem 1. Juli dürfen Banken solche Kredite höchstens zu einem Zins von 10 Prozent vergeben.

Zuvor lag die Grenze fürs schnelle Geld bei 15 Prozent. Bei einzelnen Banken entstand grosse Nervosität. Die Aktie der Cembra Money Bank etwa tauchte, nachdem der Bundesrat diese Änderung ankündigte.

Denn mit der neuen Grenze geht es ans Eingemachte: Tieferer Zins bedeutet weniger Einnahmen. Gestern Dienstag wollten deshalb bürgerliche Politiker in der Wirtschaftskommission des Nationalrats die Zinssenkung nochmals diskutieren (BLICK brichtete).

Im Vorfeld gab es Vermutungen, dass Anträge gestellt werden, diese Senkung rückgängig zu machen. So zitierte das SRF den Gewerbeverband-Direktor und Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler: «Der tiefere Zins führt zu weniger Krediten und damit zu weniger Konsum. Wir sind aber daran interessiert, dass der Detailhandel vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage nicht noch zusätzlich belastet wird.»

Aus dem Angriff auf günstigere Kleinkredite wurde offenbar nichts, wie BLICK von Kommissionsmitgliedern erfahren hat. Es soll ein paar kritische Fragen zu den Auswirkungen der Billig-Kredite gegeben haben. «Die Befürchtungen des Gewerbeverbandes konnte aber niemand glaubhaft machen», sagt ein Nationalrat.

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