Am 25. November stimmt die Schweiz über die Selbstbestimmungsinitiative ab. Die SVP steht damit alleine auf weiter Flur. Um nicht erneut eine Schlappe an der Urne einzufahren, muss sie auch Wähler anderer Parteien ansprechen.
Das versucht die Partei einerseits mit einem ultrasoften, völlig SVP-untypischen Abstimmungsplakat. Statt Raketen-Minaretten oder schwarzen Schafen zeigt die Volkspartei Fotos einer nachdenklichen jungen Frau.
Anderseits versucht die Volkspartei, Unternehmer für den Kampf gegen die Vormacht des Völkerrechts zu gewinnen. Aus diesem Grund hat Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (49) letzte Woche ein E-Mail an diverse Firmenchefs verschickt.
Keine Antwort auf Bettel-Mail
Vor allem mit wirtschaftspolitischen Argumenten versucht die Milliarden schwere Ems-Chefin, ihre Adressaten für ihr Komitee und eine Spende zu gewinnen.
Die Schweiz müsse «zukünftig ausländisches Steuer-, Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Tierschutzrecht etc. übernehmen, auch wenn das Volk das nicht will!», warnt sie. «Der Standort Schweiz verliert dadurch jegliche Vorteile!»
Offenbar haben viele Firmenchefs ohne SVP-Parteibuch das E-Mail einfach gelöscht, ohne der Blocher-Tochter zu antworten. Weshalb sie sich gezwungen sieht, nochmals nachzuhaken.
SVP gegen den Rest – wie so oft
Da sie noch keine Antwort zu einem Beitritt zum Unternehmer-Komitee bzw. einer finanziellen Unterstützung der Selbstbestimmungsinitiative erhalten habe, «erlaube ich mir, heute bei Ihnen nach Ihrem Bescheid nachzufragen», schreibt sie. Und geht mit dieser ungestümen Art einigen ziemlich auf die Nerven.
Denn für diese ist klar: Die SVP soll und muss alleine für ihre Selbstbestimmungsinitiative kämpfen. Es wird eine Abstimmungsschlacht, wie sie die Schweiz schon mehrfach erlebte: SVP gegen den ganzen Rest.