ÖV-Preise im EU-Vergleich
In Stadtregionen blechen Schweizer Senioren am meisten

Die Preise für Reisen mit dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz liegen gemäss einer Studie im europäischen Mittelfeld. Schweizer Senioren und Geschäftsreisende bezahlen aber eher viel. Dafür ist das ÖV-Angebot in der Schweiz besser als in anderen europäischen Ländern.
Publiziert: 11:05 Uhr
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Aktualisiert: vor 38 Minuten
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Das ÖV-Angebot in der Schweiz ist besser als in europäischen Ländern, zeigt eine Studie.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Im EU-Vergleich liegen ÖV-Preise in der Schweiz im Mittelfeld
  • Schweiz führend bei Pünktlichkeit, Angebotsdichte und Netzdichte im öffentlichen Verkehr
  • Bei Reisen in der Stadtregion zahlen Schweizer Senioren am meisten
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Für die Studie verglich das Forschungsbüro Infras im Auftrag des Informationsdiensts für den öffentlichen Verkehr (Litra) die Preise und die Qualität in sieben europäischen Ländern: Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Schweiz, Italien und Österreich.

Demnach lagen die ÖV-Preise für tägliche Fahrten innerhalb einer Stadt für Erwachsene in der Schweiz im letzten Jahr im unteren Mittelfeld. Billiger waren nur Italien und Österreich.

Senioren zahlen am zweitmeisten

Senioren hingegen bezahlten in der Schweiz für tägliche Fahrten innerhalb einer Stadt hinter Deutschland am zweitmeisten und Jugendliche am drittmeisten hinter Grossbritannien und den Niederlanden. Im Gegensatz zu anderen Ländern stiegen in der Schweiz die Preise für diese Fahrten in den letzten zehn Jahren für alle Reisenden.

Für wöchentliche Fahrten innerhalb eines Metropolitanraumes bezahlten Schweizer Erwachsene und Jugendliche am zweitmeisten, nur Grossbritannien ist teurer. Senioren reisten im Vergleich mit den anderen Ländern sogar am teuersten. Bei den Preisen für tägliche Reisen innerhalb der Metropolitanräume für Erwachsene und Jugendliche lag die Schweiz im oberen Mittelfeld, jeweils hinter Grossbritannien und den Niederlanden.

Aber nur in der Schweiz gingen diese Ticketpreise in den letzten zehn Jahren noch weiter nach oben. In Deutschland und Österreich sanken die Kosten in den vergangenen zehn Jahren mit der Einführung des Deutschland- respektive des Klimatickets sogar signifikant.

Am teuersten bei unregelmässigen Geschäftsreisen

Eher billig waren in der Schweiz hingegen unregelmässige Reisen von der Stadt aufs Land. Hier bezahlten die Erwachsenen hinter den Niederlanden am zweitwenigsten, die Preise für Senioren und Jugendliche lagen im Mittelfeld.

Auch tägliche Reisen zwischen Städten waren in der Schweiz für Erwachsene und Jugendliche etwa so teuer wie der Durchschnitt der sieben Länder: Für Erwachsene waren diese Fahrten in Frankreich, Österreich und Italien billiger, für Jugendliche in Italien und Österreich.

Teuer war die Schweiz hingegen für Geschäftsreisende, die unregelmässig zwischen Städten unterwegs sind: Sie bezahlten hierzulande am meisten von allen verglichenen europäischen Ländern.

Spitzenreiterin bei Pünktlichkeit

Ebenfalls untersucht wurde das Leistungsangebot des öffentlichen Verkehrs: Dazu gehörte die Pünktlichkeit, die Anzahl Kilometer Züge im Vergleich zur Bevölkerung (Angebotsdichte), die Länge des Schienennetzes im Vergleich zur Fläche des Landes (Netzdichte) und die durchschnittliche Geschwindigkeit des Fernverkehrs.

Ausser bei der Geschwindigkeit schnitt die Schweiz bei allen Kategorien am besten ab. Bei der Pünktlichkeit lag die Niederlande nur leicht zurück, bei der Netzdichte konnte Deutschland mehr oder weniger mithalten. Bei der Geschwindigkeit im Fernverkehr siegte Frankreich vor Italien und Deutschland. Zusammengerechnet habe die Schweiz damit mehr als doppelt so viele Punkte wie die anderen Länder erreicht, hiess es in der Studie.

Vergleiche man die beiden Untersuchungen, so ergebe sich für Fahrten für Erwachsene zwischen Städten und von der Stadt aufs Land ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis in der Schweiz.

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