Fieser kleiner Nachbar!
Liechtenstein schwärzt die Schweiz bei der EU an

Dass die Schweiz bei den EU-Finanzministern auf einer grauen Liste steht, hat sie dem Fürstentum Liechtenstein zu verdanken. Dessen Botschafterin musste deswegen beim Schweizer Finanzminister Ueli Maurer antraben.
Publiziert: 10.12.2017 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:25 Uhr
Ein Foto aus unbelasteteren Tagen: Liechtensteins Botschafterin Doris Frick (r.) mit Bundesrat Schneider-Ammann (l.) und Säuli (M.) an der Olma (2015).
Foto: Keystone

Das Verhältnis zwischen der Eidgenossenschaft und dem Fürstentum Liechtenstein ist getrübt. Am Donnerstag musste die liechtensteinische Botschafterin Doris Frick bei Finanzminister Ueli Maurer vorsprechen.

Der Grund für die Verstimmung: Am Dienstag haben die Finanzminister der EU eine sogenannte «graue Liste» mit Ländern veröffentlicht, deren Steuerpolitik nicht vollständig den internationalen Standards entspricht.

Plötzlich war die Schweiz auf der Liste

Wie sich jetzt zeigt, hat es die Schweiz vorab Liechtenstein zu verdanken, dass auch sie auf dieser Liste figuriert. Am Montag stand die Schweiz nämlich noch nicht auf dem Papier, das Fürstentum hingegen schon.

Als die Liechtensteiner Diplomaten das feststellten, forderten sie bei der EU umgehend die Gleichbehandlung mit vergleichbaren Ländern, unter anderen ausdrücklich auch mit der Schweiz.

Der Bitte kamen die EU-Beamten nach, allerdings indem sie in der Nacht auf Dienstag auch die Schweiz auf die Liste setzten.

Liechtenstein bedauert

Das Finanzdepartement bestätigt den Vorgang gegenüber der «NZZ am Sonntag». Man beurteile es «als willkürlich, aufgrund einer solchen Intervention Liechtensteins über Nacht auf eine derartige graue Liste gesetzt zu werden», teilt das Departement mit.

Die liechtensteinische Botschafterin in Bern erklärt, man habe die Schweiz nicht angeschwärzt und bedaure, dass nun beide Länder auf der Liste stünden. (gf)

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