Die Jagd auf den Wolf ist in vollem Gange. Im Kanton Wallis haben Jägerinnen und Jäger seit Anfang Dezember 21 Wölfe geschossen. Die Einführung der neuen Jagdverordnung auf diesen Zeitpunkt erlaubt den Abschuss ganzer Rudel, auch wenn diese noch keinen Schaden angerichtet haben.
Die Zahl ist ansehnlich, haben die die Walliser Behörden Anfang Dezember schliesslich geschätzt, dass bereits der Abschluss von zehn bis fünfzehn Wölfen in diesem Winter «ein grosser Erfolg» wäre. Die Jagd läuft noch bis Ende Januar.
Jungwolf an Neujahr erlegt
Der letzte Abschuss ereignete sich an Neujahr. Der betroffene Jungwolf war Teil des Rudels von Les Toules und wurde von einem Wildhüter in Begleitung der Jagdgesellschaft getötet. Dies geht aus der letzten Zählung auf der Website der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) des Kantons Wallis hervor.
Das Wallis hat vom Bund die Erlaubnis erhalten, mehr als die Hälfte der dreizehn Rudel, die sich auf dem Kantonsgebiet bewegen, zu schiessen. Das wären mindestens 34 Wölfe bei rund 100 Individuen.
Gericht blockierte Abschuss mehrerer Rudel
Der Kanton hat die Rudel von Nanz, Augstbord, Hérens-Mandelon, Le Fou-Isérables, Les Toules, Les Hauts-Forts und Chablais im Visier. Mitte Dezember blockierte das Bundesverwaltungsgericht die präventive Tötung von den drei Rudeln Hauts-Forts, Nanz und Le Fou-Isérables, nachdem mehrere Umweltorganisationen dagegen geklagt hatten.
Diese waren der Ansicht, dass Bund und Kantone mit diesen Tötungen den Grundsatz der Verhältnismässigkeit missachten und die vom Kanton verfügte Abschussbewilligung widerrechtlich sei. Sie betonten die wichtige Rolle des Wolfs im Waldökosystem. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat inzwischen die Aufhebung der aufschiebenden Wirkung der Klage beantragt. (SDA/lha)