Yvonne Feri hat genug. Genug von leichtbekleideten Frauen und harten Kerlen auf Plakaten und in Inseraten. Die Präsidentin der SP-Frauen will der Werbebranche strenger auf die Finger schauen.
«Wir benötigen eine Fachstelle, die geschlechterspezifische Stereotypen in der Werbung genau unter die Lupe nimmt», ist die Aargauer Nationalrätin überzeugt. Denn die bestehende Lauterkeitskommission, einst zwecks Selbstkontrolle der Branche ins Leben gerufen, habe zu wenig Kompetenzen, sagt Feri. Ähnliche Initiativen seien in Berlin und Österreich erfolgreich eingeführt worden.
«Einfach sexistisch»
Sie untermauert ihr Anliegen mit einem Beispiel aus ihrem Heimatkanton: «Neulich suchte im Aargau eine Firma per Plakat Handwerker. Abgebildet war eine leicht bekleidete Frau. Das ist einfach sexistisch.»
Die Stereotypen: Frau gleich weich, Mann gleich hart, steckten noch immer tief in den Köpfen drin, so Feri. «Das hat Auswirkungen für die Berufswahl der Jugendlichen und das gesamte spätere Leben.» Selbst einen Rückgang der Gewaltbereitschaft erhofft sich die SP-Politikerin. Studien würden dies belegen.
Bereits einmal gescheitert
Sexistischen Kampagnen müsse künftig schnell Einhalt geboten werden. «Die Fachstelle muss rasch zum Beispiel sexistische Werbung verbieten können», so die SP-Parlamentarierin. In der nächsten Legislatur werde sie daher einen entsprechenden Vorstoss einreichen.
Nur: Die Einführung einer solchen Fachstelle ist bereits einmal gescheitert. Vor einem Jahr zog Feri ihre Forderung zurück, nachdem sie festgestellt hatte, dass das Parlament ihr nicht folgen würde. (mas)