Die Zürcher Nationalrätin Chantal Galladé (44) will das Obligatorische abschaffen. Die SP-Frau stört sich an den Kosten, welche die ausserordentliche Schiesspflicht verursacht, und ist der Ansicht, dass es diese beim heutigen Aufbau und Sicherheitsverständnis der Armee nicht mehr brauche. Artikel 63 im Militärgesetz gelte abgeschossen.
WK reichen als Übung nicht aus
Ganz anders sieht dies der Bundesrat. «Zum einen gehe es um die Übung im präzisen Schiessen», schreibt er in seiner Antwort auf die Motion Galladé, die seit vergangener Woche publik ist. In den WK würden hauptsächlich das Schiessen auf kurze Distanzen und das Gefechtsschiessen im Verband geübt.
Zum anderen könne das Training der sicheren Handhabung mit der persönlichen Waffe nicht alleine im Militärdienst geübt werden. Schliesslich hält der Bundesrat auch den finanziellen und zeitlichen Aufwand für gerechtfertigt.
Obligatorisch bringt viele Nullen
Genau beim finanziellen Aufwand hakt die Kritik von Galladé aber ein: Das Obligatorische sei auch eine Art Subventionierung der Schiessvereine. Wie die «Berner Zeitung» vergangene Woche aufzeigte, zahlt der Bund jährlich 3,2 Millionen Franken an die Schützenvereine, davon 700'000 Franken alleine für die Munition. Jeder Wehrmann, der im Schützenstand antrabt, spült 20.50 Franken in die Kassen der Schützenvereine.
Diesen kann es letztlich egal sein, wenn die Dienstpflichtigen über 300 Meter die verlangten 42 Punkte und maximal drei Nuller nicht erreichen – solange die Nullstellen in ihrer Jahresrechnung stimmen.