Rund 300 Quadratmeter Grundfläche, Schwimmbad im Garten und Sicht auf den Säntis: Das neue Zuhause von FDP-Ständerat Andrea Caroni (36) und seiner Familie lässt sich sehen. Noch ist das grosszügige Einfamilienhaus am Rande Herisaus eine Baustelle, doch bald kann der Appenzeller die Zügelkisten packen. «Wir freuen uns, im Verlauf des Jahres einzuziehen», sagt Caroni, der Anfang 2016 zum zweiten Mal Papa geworden ist.
Nicht nur der Nachwuchs muss sich dann an die neue Umgebung gewöhnen. Auch für Wanderer ist der Umzug der Familie mit einer Umstellung verbunden. Denn mitten durch Caronis Grundstück führte ein bei Sonntagsausflüglern beliebter Wanderweg hinauf zur Ruine Rosenberg. Er musste dem Traumhaus der Familie nun weichen. «Der Weg hätte mitten durch unser Haus geführt», sagt Caroni. «Unsere Tochter hätte dann zwar einen Sirupstand eröffnen können. Aber die Wanderer hätten es wohl weniger lustig gefunden, wenn plötzlich ein Haus im Weg steht.»
«Aufwendiger als Suche nach AKW-Standort»
Die Suche nach einer alternativen Route um das stattliche Grundstück herum war nicht leicht. «Das ist aufwendiger als die Suche nach einem AKW-Standort», scherzt der FDP-Politiker. Denn ein erster, vom Wanderwegverein abgesegneter Vorschlag passte dem neuen Nachbarn Caronis nicht. Er legte Einsprache ein, weil der Wanderweg zu nah an seinem Sitzplatz vorbeigeführt hätte. Schliesslich einigte man sich auf eine Route, die für die Wanderer zwar mit einem grösseren Umweg verbunden ist, dafür weder durch Stuben noch an Terrassen vorbeiführt – und laut Caroni «mit Alpsteinblick lockt».
Dank des Ständerats stapfen die Wanderer nun ausserdem nicht mehr durch Gras und Matsch, sondern über einen trockenen Holzschnitzelbelag. Caroni sponserte ihn, als er vom Kanton vergangenen Sommer erfuhr, das dieser noch fehle. «Zudem habe ich die paar Quadratmeter, die der Weg in unser Grundstück hineinragt, dem Kanton geschenkt.»
Mit der gefundenen Lösung ist man im Ort zufrieden
Trotz der grosszügigen Geste Caronis: Im beschaulichen Herisau sorgte die Verlegung des Wanderwegs für Schmunzeln. «Man hat ab und zu einen Spruch gehört», sagt Gemeindeingenieur Guido Lüchinger. Einige Menschen hätten sich zwar über die Umleitung genervt, insgesamt sei man mit der gefundenen Lösung aber sehr zufrieden. «Schliesslich geht es beim Wandern ja ums Bewegen. Da schaden einige Meter mehr nicht.»