Die beiden bisherigen FDP-Staatsräte Alain Ribaux und Laurent Favre lagen in Führung, gefolgt vom bisherigen SP-Staatsrat Laurent Kurth.
Ribaux erhielt 18'630 Stimmen, Favre 18'520 Stimmen. Kurth kam auf 16'890 Stimmen, gefolgt von seiner Parteigenossin Florence Nater mit 13'956 Stimmen. Die FDP-Kandidatin Crystel Graf lag mit 12'576 Stimmen auf Platz 5. Die absolute Mehrheit betrug 21'790 Stimmen.
Grüner Sprengkandidat schnitt schlecht ab
Schlechter als erwartet schnitten im ersten Wahlgang die Grünen ab, denen zugetraut worden war, dass sie einen Sitz von der SP erobern könnten. Ihr Kandidat mit dem besten Ergebnis, Roby Tschopp, erhielt 11'623 Stimmen und kam lediglich auf Platz 7. Er lag damit noch hinter dem dritten SP-Kandidaten Frédéric Mairy, der auf 11'700 Stimmen kam.
Damit hat sich die Strategie der Grünen nicht ausgezahlt: Sie ging erstmals kein Bündnis mit der SP ein – was im linksgrünen Lager zu Verstimmung geführt hatte. Insgesamt kandidierten 21 Männer und Frauen für die Kantonsregierung. Der zweite Wahlgang findet am 9. Mai statt.
Die interessanteste Frage lautet dann, ob die FDP der SP einen Sitz wegschnappen kann. Die Partei wird sich entscheiden müssen, ob sie im zweiten Wahlgang mit den Grünen oder mit einer Dreierliste antrete, um die linke Mehrheit in der Regierung zu verteidigen.
Parlament wird wohl bürgerlich
Im Kantonsparlament dürften die Bürgerlichen neu die Mehrheit stellen. Mit knapp 30 Prozent den höchsten Wähleranteil holten am Sonntag die Freisinnigen mit einem Stimmenanteil von 29,87 Prozent, die SP holte 19,71 Prozent der Stimmen, die Grünen 18,26 Prozent. Stark zulegen konnten die Grünliberalen (GLP) mit neu 8,23 Prozent. 8,13 Prozent der Stimmen gingen an die SVP. Die Partei der Arbeit (PdA) kam auf 7,68 Prozent.
Das Quorum von drei Prozent schaffte auch die Mitte-Partei mit einem Wähleranteil von 4,01 Prozent. Nicht mehr im Kantonsparlament vertreten sein wird SolidaritéS mit einem Stimmenanteil von noch 2,43 Prozent. Die EVP schaffte die Hürde mit 0,66 Prozent ebenfalls deutlich nicht.
Die Sitzverteilung ist noch nicht bekannt.
(SDA/sf)