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FDP-Frauen fordern
Fixe Listenplätze für Quereinsteigerinnen

FDP-Frauenpräsidentin Doris Fiala fordert ihre Partei auf, neue Wege zu gehen. Und für erfolgreiche Frauen ausserhalb der Politik Listenplätze freizuhalten.
Publiziert: 06.01.2019 um 18:54 Uhr
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FDP-Nationalrätin Doris Fiala: «Nach den Kantonsratswahlen können wir hoffentlich neue Persönlichkeiten präsentieren.»
Foto: Keystone
Simon Marti

Im Bundesrat sind die Frauen jetzt halbwegs angemessen vertreten. Dafür hat die Wahl von Karin Keller-Sutter (55, FDP) und Viola Amherd (56, CVP) gesorgt.

Im Parlament jedoch zeigt sich nach wie vor ein ernüchterndes Bild: Der Frauenanteil im Nationalrat liegt bei 32, im Ständerat bei gerade einmal 15 Prozent. Im Stöckli ist er seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts sogar rückläufig.

Das beobachten viele mit Sorge, auch in der FDP – bei aller Freude über die geglückte Kür der Freisinnigen Keller-Sutter. Mit dieser Wahl sei es den Liberalen endlich wieder gelungen, eine Frau an die Spitze des Landes zu bringen, sagt Doris Fiala (61), Zürcher Nationalrätin

Frauen sollen für hohe Ämter aufgebaut werden

Das heisse aber nicht, «dass wir jetzt die Hände in den Schoss legen können.» Der zu tiefe Frauenanteil in den Regierungsräten, im National- und im Ständerat «wurde uns besonders schmerzlich bewusst, als es 2017 und 2018 darum ging, die beiden FDP-Bundesratssitze neu zu besetzen». Die Parteien – auch die FDP – müssten alles daransetzen, Politikerinnen viel früher für solche Ämter aufzubauen.

Zugleich müsse die FDP auf ihren Wahllisten für den Nationalrat auch für jene Frauen Plätze freihalten, die beruflich reüssiert haben «und deren familiäre Verhältnisse nun einen Einstieg in die Politik erlauben», führt ­Fiala aus. Dazu sei ein Umdenken erforderlich.

Dabei gehe es vor allem um gestandene ­Frauen aus der Wirtschaft, der Wissenschaft oder der Kultur – Kandidatinnen also, die bislang nicht politisch in Erscheinung getreten sind. «In Zürich starten wir das Experiment in diesem Jahr», so die Präsidentin der FDP-Frauen.

«Klassische Ochsentour nicht immer angemessen»

«Nach den Kantonsratswahlen im Frühling werden wir die Persönlichkeiten hoffentlich präsentieren können.» Zwar sei es dann an der Findungskommission der Partei, den Listenvorschlag für die Wahlen zu präsentieren. Fiala ist aber guter Dinge, dass auch dort das Problem erkannt worden sei.

Den tradi­tionellen Karriereverlauf, der Politikerinnen und Politiker im Idealfall von Ämtern in den Gemeinden über Mandate in den kantonalen Parlamenten in die eidgenössischen Räte führt, hinterfragt Fiala: Für eine junge, ambitionierte Frau seien berufliche Karriere, Politik und Familie kaum unter einen Hut zu bringen. «Die klassische politische Ochsentour ist nicht in jedem Fall angemessen, es braucht neue Wege.»

Die entscheidende Frage aber bleibt: Ob jene Politiker, die seit Jahren politisch aktiv sind, diese neuen Wege auch frei­geben.

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