Älteren Semstern ist «Teleboy» noch ein Begriff – die erfolgreichste SRF-Unterhaltungssendung mit dem legendären Showmaster Kurt Felix (†71). Zu Beginn jeder Sendung wankte die witzige «Teleboy»-Figur mit der Fliege hin und her und trällerte ihr Liedchen.
SVP-Nationalrat Thomas Matter (52, ZH) hat den Bildstoff neu zusammengeschnipselt – und verhöhnt in seiner jüngsten Youtube-Sendung «In den Sümpfen von Bern» nun FDP-Chefin Petra Gössi (43, SZ) als «schwankendes Telegirl». Den Originaltext adaptiert er dabei nur leicht: «Ich heisse Telegirl und schwanke hin und her», säuselt eine weibliche Stimme.
Matter: «Spektakuläre 180-Grad-Kehrtwende»
«Die FDP hat beim EU-Rahmenabkommen und in der Klimapolitik zwei spektakuläre 180-Grad-Kehrtwenden hingelegt», sagt Matter zu BLICK.
FDP-Ständerat Philipp Müller (66, AG) habe erst noch vor dem mit dem Rahmenabkommen verbundenen Souveränitätsverlust gewarnt und Gössi habe sich ebenfalls skeptisch gezeigt. «Jetzt hingegen stellt sich die FDP bedingungslos hinter das Abkommen und unterwirft sich damit der EU», giftelt Matter. Mit seinem Video stelle er das bloss «humoristisch» dar.
FDP findet Video «nicht sonderlich kreativ»
Nicht ganz so humoristisch nimmt man den Clip bei der FDP auf. Gössi, die in der Regel viel und gerne lacht, ist das Lachen offenbar im Hals steckengeblieben. Auf Anfrage mag sie selbst den Matter-Beitrag jedenfalls nicht kommentieren.
Stattdessen äussert sich FDP-Kommunikationschef Martin Stucki. Seine Partei sei jederzeit bereit, über die Inhalte ihrer Europapolitik und Umweltpolitik zu sprechen, macht er klar. «Videos auf diesem Niveau haben damit aber herzlich wenig zu tun und stellen keinen konstruktiven Beitrag dar», so Stucki. «Das Video ist inhaltlich falsch und auch nicht sonderlich kreativ.»
SVP-Mann Matter lässt der FDP-Ärger unbeeindruckt: «Frau Gössi grüsst mich jedenfalls noch – so schlimm kann es also nicht sein.»
Es ist aber nicht das erste Mal, dass Matter hart auf die Frau spielt: So hat er auch schon Juso-Chefin Tamara Funiciello (28) als «Michelin-Männchen» verspottet (BLICK berichtete).
Matter steht «Teleboy» bei weitem nach
Auch wenn sich Matter an «Teleboy» anlehnt, so steht er diesem zumindest in einem Punkt bei weitem nach: Die SRF-Sendung erreichte mit bis zu 2'073'000 Zuschauern die höchste je gemessene Publikumszahl in der Schweiz.
Matters jüngste Youtube-Sendung kommt aktuell auf knapp 11'000 Aufrufe.