Experten warnen vor Schuldenwirtschaft
Haus-Besitzern droht Steuer-Schock!

Je grösser die Hypothek, desto tiefer die Steuern: So funktioniert das Schweizer Steuersystem. Nun schlägt eine Expertengruppe des Bundes Alarm.
Publiziert: 06.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:55 Uhr
Fehlanreiz: Expertengruppe will Schuldenwirtschaft der Eigenheimbesitzer bekämpfen.
Foto: Keystone
Von Christoph Lenz

Viele Schweizer haben ihr Wohneigentum auf Pump gekauft. Und die meisten verzichten darauf, den privaten Schuldenberg abzutragen. Der einfache Grund: Je höher die Schulden, desto tiefer die Steuern.

Diesen «Fehlanreiz» kritisiert nun die vom Bundesrat einberufene Expertengruppe Finanzmarkt. Haushalte würden dazu angehalten, eine höhere Verschuldung zu wählen. Damit steige «die Abhängigkeit von externen Geldgebern» und die «Verwundbarkeit im Falle von Schocks, Krisen oder wirtschaftlichen Schwankungen», erklärt die Gruppe in ihrem Schlussbericht. Dies könne im Krisenfall die Stabilität einzelner Banken oder des ganzen Finanzsystems gefährden.

Höhere Steuern für Eigenheimbesitzer?

Die Expertengruppe um den ehemaligen Seco-Direktor Aymo Brunetti empfiehlt dem Bundesrat, die Fehlanreize im Steuersystem durch Massnahmen zu beseitigen. Mit anderen Worten: Besitzer von Wohneigentum sollen künftig ihre Hypotheken rascher abstottern oder höhere Steuern bezahlen müssen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, ist der Gewerbeverband mit dieser Empfehlung nicht einverstanden.

Wie der Bundesrat auf den Bericht reagiert, ist noch nicht bekannt. Er hat die Empfehlungen der Expertengruppe an seiner heutigen Sitzung zur Kenntnis genommen.

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