«R-Wert in allen Gegenden der Schweiz zu hoch»
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Taskforce-Chef warnt:«R-Wert in allen Gegenden der Schweiz zu hoch»

Taskforce-Chef Ackermann warnt
«R-Wert in allen Gegenden der Schweiz zu hoch»

Die Experten des Bundes haben erneut über die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie informiert. Und die sieht düster aus.
Publiziert: 09.12.2020 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2021 um 21:35 Uhr
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Fertig getrödelt! Die Bundesräte Alain Berset und Simonetta Sommaruga haben am Dienstagabend ein neues Massnahmenpaket vorgestellt.
Foto: Keystone

Die Schweiz ist in Sachen Corona an einem heiklen Punkt. Das haben die Experten des Bundes mit Nachdruck betont. «Wir müssen uns am Riemen reissen», sagt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Corona-Fallzahlen stagnierten «auf viel zu hohem Niveau», so Mathys.

Schweizweit liegt die sogenannte Inzidenz aktuell bei etwa 600 Fällen pro 100’000 Einwohnern. Die Unterschiede zwischen den Regionen seien kleiner geworden, die Spannbreite reicht von gut 400 bis knapp 900 Fällen.

Zu hohe R-Werte

Ins gleiche Horn stösst auch der Präsident der Corona-Taskforce, Martin Ackermann. «Die Gefahr für ein exponentielles Wachstum der Fälle ist gross», betont er. Zusätzlich erschwerende Faktoren seien zurzeit die sinkenden Temperaturen, die bevorstehenden Festtage mit dem Bedürfnis der Menschen nach Nähe und der Wintertourismus, der die Menschen mobiler mache.

Die vorgeschlagenen Massnahmen des Bundesrates – etwa die Schliessung aller Läden und Restaurants ab 19 Uhr und private Treffen auf fünf Personen aus zwei Haushalten zu begrenzen – will Ackermann nicht kommentieren. Er betont aber, dass der Kanton Genf vorgemacht habe, wie es gehe. «Daraus können wir lernen.»

Abgesehen von Genf liege der sogenannte R-Wert überall über 1 – das heisst, jeder Infizierte steckt mindestens eine weitere Person an. Im Vergleich zu vor zwei Wochen habe sich die Situation deutlich verschlechtert, so Ackermann. Und er betont, dass es keine Reserven gebe. «Das Gesundheitssystem ist am Anschlag.»

53 Gesuche bei der Armee eingegangen

Unterstützung erhält das Gesundheitswesen von der Armee, wie Raymond Droz, Stabschef Kommando Operationen, ausführt. 630 Armeeangehörige im Einsatz, momentan in den Kantonen Bern, Waadt, Wallis, Tessin und zusätzlich ab Montag im Kanton Schaffhausen. Seit dem 4. November habe die Koordinationszentrale 53 Gesuche erhalten, davon seien 23 bewilligt worden.

Zur Bewältigung der zweiten Coronavirus-Welle hatte der Bundesrat den Kantonen bis zu 2500 Armeeangehörige zur Verfügung gestellt. Im sogenannten Assistenzdienst können Soldaten zum Beispiel beim Screening von Covid-19-Verdachtsfällen, bei Testabstrichen oder bei der allgemeinen Behandlung von Patienten zum Einsatz kommen.

Armee kauft Infrastruktur für Impfdosen

Daneben ist das Militär auch für die Organisation der Impfung zuständig. «Die grösste Herausforderung sind momentan die Emotionen – die Erwartungen der Leute», sagt Droz. Doch die Vorbereitungen seien am Laufen. Es gebe mehrere Kriterien, die zu berücksichtigen seien, so Droz, etwa die Lagerung bei tiefen Temperaturen und die Logistik.

In den kommenden Wochen sollen die wichtigen Faktoren sichergestellt werden, so werde die Infrastruktur für die Lagerung gekauft. Man sei auch in Kontakt mit den Kantonen, um die Bedürfnisse abzuklären. (gbl)

Experten-PK 9. Dezember

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