Es war ein hauchdünner Entscheid zu Gunsten des neuen Radio- und TV-Gesetzes in diesem Sommer – trotz dem Sieg dürfen sich Medienministerin Doris Leuthard und die SRG nicht zurücklehnen. Denn die radikale Forderung nach der Abschaffung der Gebühren liegt im Raum.
Noch bis am 11. Dezember haben die Initianten der «No-Billag»-Initiative Zeit, die fehlenden rund 15'000 Unterschriften zu sammeln, damit das Anliegen dereinst vors Volk kommt. Es wird eng – auch weil den Initianten der bürgerlichen Jungparteien national bekannte Supporter fehlen.
Eine Auswertung der Wahlhilfe von vimentis für Blick.ch zeigt nun aber, dass es durchaus Sympathien für das Anliegen gibt – und zwar in allen Parteien. Satte 66 Prozent der SVP-Kandidatinnen- und Kandidaten unterstützen das Anti-SRG-Anliegen – ohne jene der Jungpartei.
Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen Geschlecht und Sprachregion. 85 Prozent aller SVP-Kandidatinnen unterstützen das Anliegen, bei ihren männlichen Kollegen sind es «nur» 61 Prozent. In der Romandie ist der Support der Volkspartei im Übrigen deutlich geringer (48 Prozent).
Auf offene Ohren stösst das Anliegen auch bei den Freisinnigen. Mehr als jeder dritte Kandidat der FDP (35 Prozent) unterstützt das radikale Begehren. Bei den anderen Parteien ist die Zustimmung deutlich tiefer.
Bei der BDP sind es noch 23 Prozent, bei der GLP deren 15 und bei der CVP nur noch acht Prozent. Wenig Anklang finden die bürgerlichen Jungparteien erwartungsgemäss bei SP und Grünen. (vuc)