Ex-Mister für Juso-Initiative
Renzo rechnet mit den Bauern ab!

Biobauer und Ex-Mister-Schweiz Renzo Blumenthal möchte 2019 für die Rechten in den Nationalrat. Nun engagiert er sich ausgerechnet für die Juso-Initiative gegen Nahrungsmittel-Spekulation. Und kritisiert den Bauernverband.
Publiziert: 29.01.2016 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 10:56 Uhr
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Ex-Mister-Schweiz Renzo Blumenthal bei seinen Kühen im Stall.
Foto: RDB

Eigentlich hat Biobauer Renzo Blumenthal das Heu nicht auf der gleichen Bühne wie die Linken. Doch jetzt macht sich der Mister Schweiz von 2005 für die Initiative gegen Nahrungsmittel-Spekulation der Jungsozialisten stark. «Hier geht es um die Sache, nicht um die Partei», sagt Blumenthal gegenüber der «Schweizer Illustrierten». Was er schon als Kind gelernt habe, soll erst recht für die Finanzjongleure gelten: «Mit Essen spielt man nicht.» Es sei wichtig, dass das Schweizer Volk am 28. Februar ein Zeichen setze. «Es kann doch nicht sein, dass die Banken an den Rohstoffbörsen mit Milliardenbeträgen auf steigende Preise von Grundnahrungsmitteln wie Mais und Weizen wetten!»

Blumenthal, der vor sechs Jahren den Biobetrieb seiner Eltern in Vella GR übernommen hat, ist überzeugt: «Die meisten Leute wissen gar nicht, dass es solche Spekulationen gibt.» Dadurch würden die Preise steigen. «Und Millionen mehr Menschen leiden an Hunger.» Nicht nur im Ausland – auch in der Schweiz seien die Landwirte von schwankenden Lebensmittelpreisen betroffen. Er spüre das zum Beispiel beim Kraftfutter für seine Kühe. «Wird das Getreide teurer, kostet das Futter mehr. Das wirkt sich wiederum auf den Milchpreis für die Konsumenten aus.» 

Die Haltung des Bauernverbands, der Stimmfreigabe beschlossen hat, kritisiert Blumenthal: «Einen Bauern muss es doch besonders stören, dass sich einige auf Kosten der Produzenten und Konsumenten bereichern, ohne dass sie sich jemals die Hände schmutzig gemacht haben.» Womöglich hätten es Kollegen aus der bürgerlichen Ecke nicht über Herz gebracht, eine Initiative der Juso zu unterstützen. Das Argument des Bundesrats, der Spekulationsstopp gefährde Arbeitsplätze in der Rohstoffbranche, kontert Blumenthal: »Verboten wird ja nur die Spekulation, nicht der Handel – dieser wird gestärkt und die Preise für alle stabiler.«

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Am Wochenende steigt zum ersten Mal Renzos Schneeplausch: Der ehemalige Mister Schweiz probt schon mal mit seinen Kindern.
Foto: Giancarlo Cattaneo

Wie Blumenthal der Schweizer Illustrierten bereits von eineinhalb Jahren verraten hat, möchte er 2019 für den Nationalrat kandidieren. »Ich kann mir das immer noch vorstellen«, sagt er heute. Und macht gleich klar: »Rechtsbürgerlich müsste die Partei sein."

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