Ex-CVP Nationalrat stalkte seine Geliebte
Opfer-Anwältin rügt Skandal-Politiker Buttet

Die Anwältin des Stalking-Opfers von Yannick Buttet rügt den ehemaligen CVP-Nationalrat, die von der Ex-Geliebten dargelegten Fakten nicht zu anerkennen. Seine in einem Interview geschilderte persönliche Interpretation des Geschehenen stimme mit der Realität nicht überein.
Publiziert: 18.08.2018 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2018 um 22:38 Uhr
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Der ehemalige CVP-Nationalrat Yannick Buttet wurde verurteilt, weil er seine Ex-Geliebte gestalt hatte. Die Anwältin des Opfers rügt den Walliser, dass er die Fakten nicht anerkenne.
Foto: Keystone / ANTHONY ANEX

Am Donnerstag wurde Ex-Nationalrat Yannick Buttet (41/CVP) zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen auf zwei Jahre Bewährung verurteilt, weil er seine ehemalige Geliebte wochenlang gestalkt hatte (BLICK berichtete). Einen Tag zuvor, am Mittwoch, erschien wohl nicht ganz zufällig ein grosses Interview auf der Onlineseite von «Le Matin». Was Buttet dort zu Protokoll gibt, ärgert die Anwältin des Stalking-Opfers.

Die Verteidigerin der Ex-Geliebten rügt Buttet, dass «die ganz persönliche und zu seinem Vorteil gereichende Interpretation des Geschehenen im Interview» mit der Realität nicht übereinstimme. Denn im Gegensatz zu Buttet habe die Justiz die von seinem Opfer dargelegten Fakten anerkannt, so die Anwältin im «Tages-Anzeiger». Der Ex-Nationalrat prüft die Verurteilung anzufechten. Er teile die Interpretation der Fakten nicht, wie Buttet zu «Le Nouvelliste» sagte.

Buttet: «Konnte mich nicht zwischen Geliebter und Ehefrau entscheiden»

Zur Erinnerung: Buttet schickte seiner Ex-Geliebten über Wochen täglich bis zu 50 Textnachrichten. Der Fall gelang schliesslich an die Öffentlichkeit, weil Buttet letztes Jahr betrunken an der Tür der Opfers Sturm klingelte und daraufhin von der Polizei aufgegriffen wurde.

In «Le Matin» verharmloste Buttet die Stalking-Affäre dahingehend, dass er behauptet, es schlicht nicht geschafft zu haben, «mich zwischen ihr und meiner Ehefrau zu entscheiden». Seine Frau habe ihm den Ausrutscher verziehen. «Meine aussereheliche Beziehung brachte uns näher zusammen. Wir haben uns wieder gefunden. Wir haben viel über alles geredet. Heute haben wir keine Geheimnisse mehr.» (duc)

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