Der mit 50'000 Euro dotierte «Europapreis für politische Kultur» geht an den deutschen Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. Bisherige Empfänger der alljährlich von der Hans Ringier Stiftung verliehenen Auszeichnung waren Jean-Claude Juncker, Boris Tadi ’c, Jürgen Habermas, Pascal Lamy, Jean-Claude Trichet, Hans-Dietrich Genscher, Donald Tusk, Wolfgang Schäuble, Heinrich August Winkler und Mario Draghi.
Gastgeber Frank A. Meyer am Samstagabend in Ascona TI über den Preisträger: «Frank-Walter Steinmeier geniesst das Vertrauen der Welt, Europas und Deutschlands. Er zeichnet sich aus durch Hingabe an die europäische Idee. Sein aussenpolitisches Wirken ist geprägt durch Augenmass. Sein Engagement gilt immer wieder den Benachteiligten. Frank ist ein guter Mensch!»
«Ernsthaft, weltläufig und bodenständig»
Bundesrat Alain Berset erklärte in seiner ausführlichen Laudatio unter anderem: «Angesichts der heutigen Gemengelage braucht es sowohl Idealismus wie auch Pragmatismus. Und genau diese beiden Eigenschaften verkörpert Frank-Walter Steinmeier: ernsthaft und ehrlich, effizient und charmant, bodenständig und weltläufig. Kurz: ein Antipopulist.» Frank-Walter Steinmeier sei ein «wahrer Verantwortungsethiker, aber einer mit Gesinnung».
Die Ehrung fand im Rahmen des traditionellen «Dîner républicain» auf Einladung von Frank A. Meyer im Hotel Castello del Sole statt. Seit 43 Jahren bietet das Internationale Filmfestival von Locarno den festlichen Rahmen für diese Tafelrunde, die Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur versammelt.
Zu den Gästen zählten neben Alain Berset unter anderem auch Nationalratspräsidentin Christa Markwalder, der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Alexander Graf Lambsdorff, der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der deutsche FDP-Vorsitzende Christian Lindner, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des deutschen Bundestages Norbert Röttgen, der deutsche Staatssekretär Jens Spahn sowie aus dem Bereich der Kultur die Intendantin des Beethovenfestes in Bonn Nike Wagner, die Philosophen Rüdiger Safranski und Peter Sloterdijk sowie der Politikwissenschaftler Bassam Tibi.