So will man dem Plastikmüll endlich Herr werden: Das Europaparlament hat am Mittwoch für ein Verbot von Trinkhalmen, Einweggeschirr, Wattestäbchen und anderen Wegwerfprodukten aus Plastik gestimmt.
Denn die Lage ist ernst. Weltweit, aber auch in Europa, werden enorme Mengen Kunststoff genutzt und anschliessend weggeworfen. Nur knapp ein Drittel des Plastikmülls wird nach Angaben der EU-Kommission eingesammelt und wiederverwertet.
Ein Grossteil des Rests landet auf Müllkippen oder in der Umwelt. Plastik zerfällt aber sehr langsam. Für Vögel, Fische und andere Meerestiere ist Plastik eine grosse Gefahr. Sie fressen es oder verheddern sich darin. Plastikspuren in Fischen gelangen auch auf Teller von Menschen. Die EU-Kommission und der Umweltausschuss im Parlament haben nun eine Reihe an Massnahmen ins Rennen gebracht, um Plastikmüll einzudämmen.
Auch Zigarettenfilter vermüllen die Meere
Am deutlichsten spürbar für Konsumenten wären wohl geplante Verbote von Wegwerf-Plastikprodukten, die nur einmal benutzt werden. Darunter fallen Strohhalme, Plastikgeschirr und -besteck und Wattestäbchen. Verbannt werden sollen dabei aber nur Gegenstände, für die es aus Sicht der EU-Kommission bereits Alternativen gibt.
Der Umweltausschuss im EU-Parlament will aber zusätzlich leichte Plastiktüten und bestimmte aufgeschäumte Kunststoffe auf die Verbotsliste setzen, wie man sie zum Beispiel von den weissen Boxen für Essen zum Mitnehmen kennt.
Minderungsziele sollen die EU-Staaten einführen für Plastikprodukte, die nicht ohne weiteres durch andere Materialien ersetzbar sind. Das betrifft vor allem Behälter für Lebensmittel: zum Beispiel Boxen für Sandwichs sowie Verpackungen für Früchte und Gemüse. Alle Staaten sollen zudem bis 2025 90 Prozent der Plastikgetränkeflaschen zur Wiederverwertung sammeln, etwa mit Hilfe eines Pfands.
Der Umweltausschuss will zudem Zigarettenabfall reduzieren. In den Filtern ist oft Kunststoff enthalten, ein einziger Stummel kann bis zu 1000 Liter Wasser verschmutzen. Die Abgeordneten wollen, dass die Müllmenge aus plastikhaltigen Zigarettenfiltern bis 2030 um 80 Prozent sinkt.
Zudem ist eine Kostenbeteiligung der Hersteller für das Säubern der Umwelt vorgesehen. Denn bisher zahlen dafür vor allem der Steuerzahler oder die Tourismusbranche. (SDA/vfc)
Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Marinemüll. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren.
Mikroplastikpartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und somit auf unsere Teller. Ihre Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht. Neben der Umwelt leidet auch der Tourismus unter dem PET-Müll. Für das Wegräumen an Stränden entstehen allein im asiatisch-pazifischen Raum jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Plastikmüll in den Meeren wird auf etwa 13 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Marinemüll. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren.
Mikroplastikpartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und somit auf unsere Teller. Ihre Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht. Neben der Umwelt leidet auch der Tourismus unter dem PET-Müll. Für das Wegräumen an Stränden entstehen allein im asiatisch-pazifischen Raum jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Plastikmüll in den Meeren wird auf etwa 13 Milliarden Euro jährlich geschätzt.