Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV), der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS) und das Erasmus Student Network (ESN) Switzerland untermauerten ihre Forderung mit einer symbolischen Verlobung der Schweiz mit Erasmus-Plus in Bern.
Sie wählten dafür den Freitag, den zehnten Jahrestag des Ja zur SVP-Masseneinwanderungsinitiative. Eine Folge dieses Ja war, dass die Schweiz den Anschluss ans EU-Forschungsprogramm Horizon und am Austauschprogramm Erasmus-Plus verlor. Mit dem Vorliegen eines Entwurfs für ein Verhandlungsmandat mit Brüssel seien die Chancen für eine Wiederassoziierung wieder intakt, schrieben die Verbände.
Schweizer Ersatzlösung nicht genug
Mit der Aktion forderten sie vom Bundesrat «rasch eine Botschaft zur Finanzierung von Erasmus-Plus». Die Teilnahme an Austauschprogrammen sei entscheidend für die Entwicklung von fachlichen, persönlichen und interkulturellen Kompetenzen.
Den Verbänden genügt die Schweizer Ersatzlösung nicht. Ein Schweizer Wiederanschluss an Erasmus-Plus bringe für Studierende, aber auch für die Berufsbildung und die ausserschulische Weiterbildung, einen signifikanten Mehrwert.
Auch Kantone machen Druck
Auf eine baldige Assoziierung der Schweiz hoffen auch die Kantone. In ihrer Stellungnahme zum EU-Verhandlungsmandat hielt die Konferenz der Kantonsregierungen fest, die systematische Teilnahme der Schweiz an den EU-Programmen sei von hoher Dringlichkeit. Die Verhandlungen müssten eine Schweizer Beteiligung am Horizon-Paket 2021–2027 sowie an Erasmus+ 2021–2027 so schnell wie möglich sicherstellen.
In neun Kantonen lägen Standesinitiativen vor, die ihrerseits vom Bundesrat eine Finanzierungsbotschaft ans Parlament verlangten, sagte VSS-Co-Präsidentin Nadège Widmer laut Redetext. Dass die Kantone die «Union» der Schweiz und Erasmus-Plus unterstützten, sei äusserst bedeutsam. (SDA)