Es ist ein düsteres Bild, das die Schweizerinnen und Schweizer von der Zukunft malen – zumindest, wenn der Blick über die Landesgrenzen hinausgeht. Knapp drei Viertel sehen die Entwicklung der weltpolitischen Lage pessimistisch – deutlich mehr als noch vor einem Jahr.
Zu diesem Ergebnis kommt die neuste Ausgabe der jährlich durchgeführten Sicherheitsstudie der Militärakademie und des Center for Security Studies an der ETH Zürich. Sie basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter gut 1200 Stimmberechtigten.
Machtpolitik bereitet Sorgen
Sorgen bereitet den Schweizern vor allem die Machtpolitik der Grossmächte USA, China und Russland. Über 60 Prozent nennen die Politik eines der drei Länder als Grund zur Beunruhigung. Die Furcht der Schweizer konzentriert sich zudem auf eine Person: US-Präsident Donald Trump. Er wird laut Studienautoren auffallend oft als Ursache für die pessimistische Einschätzung der Weltlage genannt.
Trump ist wahrscheinlich auch verantwortlich dafür, dass die Rolle der USA als Weltmacht für einen beträchtlichen Teil der Befragten keine behagliche Vorstellung mehr ist. Ein Fünftel der Befragten erachten eine Führungsposition der USA als überhaupt nicht wünschenswert. Das zeige, «dass das internationale Ordnungssystem ins Wanken gerät», halten die ETH-Autoren fest.
Am zweithäufigsten sehen Schweizer wegen der politischen Instabilität schwarz, am dritthäufigsten wegen des Aufstiegs rechtspopulistischer und nationalistischer Parteien. Nur gut einem Zehntel der Schweizer machen Klimaerwärmung und Naturkatastrophen ernsthafte Sorgen. Noch weniger sehen im Terrorismus derzeit eine Gefahr.
Vertrauen in Behörden auf Rekordhoch
Ganz anders als die aussenpolitische Beurteilung fällt die Einschätzung der Situation im eigenen Land aus. Hier sind die Schweizerinnen und Schweizer guten Mutes: 86 Prozent beurteilen die Zukunft des Landes optimistisch. Die Hauptgründe dafür sind die gute Wirtschaftslage und das politische System. Ausserdem fühlen sich die Schweizerinnen und Schweizer im eigenen Land sehr sicher.
Das liegt auch daran, dass die Bürger Behörden und Institutionen grosses Vertrauen entgegenbringen. Im Vergleich zu letztem Jahr ist das Gesamtvertrauen nochmals gestiegen und mit 6.8 Punkten – wobei 1 kein Vertrauen und 10 volles Vertrauen bedeutet – auf einem historischen Höchststand. Besonders hoch ist das Vertrauen nach wie vor in die Polizei, gefolgt von Gerichten und Bundesrat. Im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist das Vertrauen in Parlament und Parteien.
Knapp 400 Seiten umfasst die Studie «Sicherheit 2019». Darin finden sich weitere spannende Erkenntnisse:
- Unbestrittene Armee: Die Armee abschaffen? Das kommt für vier von fünf Befragten nicht in Frage. Für 43 Prozent ist das Militär ein zentraler Teil der Gesellschaft. Der Support für eine Berufs- statt eine Milizarmee ist auf 36 Prozent gesunken.
- Kritik an der Kommunikation: Die Öffentlichkeitsarbeit der Armee kommt nicht sonderlich gut weg. Offenheit und Transparenz der Militär-Kommunikation bewerten die Umfrage-Teilnehmer nur mit 5.5 von 10 möglichen Punkten, was etwas weniger ist als ein Jahr zuvor.
- EU-Skepsis: Politisch wollen die Schweizerinnen und Schweizer auf Distanz zur EU bleiben, nicht aber wirtschaftlich. 82 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Schweiz die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU verstärkt. Eine politische Annäherung befürworten 35 Prozent. Für eine maximale Annäherung – also ein EU-Beitritt – ist knapp jeder siebte Schweizer.
- Grundpfeiler Neutralität: Die in der Verfassung verankerte Neutralität der Schweiz hat weiterhin einen sehr grossen Rückhalt in der Bevölkerung. 96 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind dafür, sie beizubehalten. Was die differenzierte Neutralität betrifft, also Neutralität bei militärischen Konflikten, aber eine klare Stellungnahme bei politischen, ist die Schweiz gespalten. 49 Prozent sind für dieses Zwischending – so wenig wie noch nie seit 20 Jahren. Gut ein Drittel der Befragten findet, dass die Neutralität ein Hindernis für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten darstellt.
- Mehr Entwicklungshilfe: 65 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer finden, dass die Schweiz mehr Entwicklungshilfe leisten sollte. Das ist sechs Prozentpunkte mehr als noch vergangenes Jahr.
Knapp 400 Seiten umfasst die Studie «Sicherheit 2019». Darin finden sich weitere spannende Erkenntnisse:
- Unbestrittene Armee: Die Armee abschaffen? Das kommt für vier von fünf Befragten nicht in Frage. Für 43 Prozent ist das Militär ein zentraler Teil der Gesellschaft. Der Support für eine Berufs- statt eine Milizarmee ist auf 36 Prozent gesunken.
- Kritik an der Kommunikation: Die Öffentlichkeitsarbeit der Armee kommt nicht sonderlich gut weg. Offenheit und Transparenz der Militär-Kommunikation bewerten die Umfrage-Teilnehmer nur mit 5.5 von 10 möglichen Punkten, was etwas weniger ist als ein Jahr zuvor.
- EU-Skepsis: Politisch wollen die Schweizerinnen und Schweizer auf Distanz zur EU bleiben, nicht aber wirtschaftlich. 82 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Schweiz die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der EU verstärkt. Eine politische Annäherung befürworten 35 Prozent. Für eine maximale Annäherung – also ein EU-Beitritt – ist knapp jeder siebte Schweizer.
- Grundpfeiler Neutralität: Die in der Verfassung verankerte Neutralität der Schweiz hat weiterhin einen sehr grossen Rückhalt in der Bevölkerung. 96 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind dafür, sie beizubehalten. Was die differenzierte Neutralität betrifft, also Neutralität bei militärischen Konflikten, aber eine klare Stellungnahme bei politischen, ist die Schweiz gespalten. 49 Prozent sind für dieses Zwischending – so wenig wie noch nie seit 20 Jahren. Gut ein Drittel der Befragten findet, dass die Neutralität ein Hindernis für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Staaten darstellt.
- Mehr Entwicklungshilfe: 65 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer finden, dass die Schweiz mehr Entwicklungshilfe leisten sollte. Das ist sechs Prozentpunkte mehr als noch vergangenes Jahr.