«Wir sind nicht hilflos, nicht machtlos, wir müssen nicht bloss dasitzen und zuschauen. Vieles können wir selbst in die Hand nehmen», sagte Amherd am ersten Tag in ihrer neuen Funktion. Und weiter: «Wir alle bestimmen mit, welchen Lauf die Geschichte nimmt.» Allerdings müsse man sich engagieren, indem man Verantwortung übernehme. Zuhören, einander verstehen, sich einbringen sei zentral.
«Wenn wir die Verantwortung gemeinsam tragen, wird sie leichter», sagte die Bundespräsidentin. «Und wenn wir einander mit Respekt begegnen, wird unser Leben nicht nur einfacher, sondern auch reicher.»
«Bücher dokumentieren unsere Geschichte, damit wir aus ihr lernen können»
Mit Stirnrunzeln blickte Amherd auf die Lernfähigkeit der Menschen. «Bücher dokumentieren unsere Geschichte, damit wir aus ihr lernen können», sagte sie in ihrer Ansprache, die in der Parlamentsbibliothek im Westflügel des Bundeshauses aufgenommen wurde. Leider wiederholten sich Geschehnisse, von denen man gehofft habe, sie gehörten der Vergangenheit an. Zu einer guten Geschichte gehörten Heldinnen und Helden, die mutige Entscheidungen treffen.
«Vielleicht ist in diesem Jahr nicht alles perfekt, und wir werden wieder schwierige Situationen antreffen», sagte Amherd. «Wir werden aber gemeinsam etwas bewegen können, wenn wir wollen.»
Seit fünf Jahren in der Landesregierung
Amherd war am 13. Dezember von der Vereinigten Bundesversammlung zur Bundespräsidentin gewählt worden. Die Oberwalliserin löst Alain Berset ab.
Amherd sitzt seit fünf Jahren in der Landesregierung. Die 61-jährige Mitte-Politikerin aus Brig-Glis folgte Anfang 2019 auf Doris Leuthard, die nach über zwölf Jahren im Bundesrat zurücktrat. Seither steht Amherd dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vor und ist damit die erste Verteidigungsministerin der Schweizer Geschichte.
(SDA)