«Erbärmliche Kreaturen»
JSVP-Chef zieht Urteil wegen übler Nachrede weiter

Anian Liebrand, Präsident der Jungen SVP, wurde kürzlich wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun will er dieses Urteil weiterziehen.
Publiziert: 05.06.2015 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:35 Uhr
Von Christof Vuille

«Wer kennt diese Chaoten?» Unter diesem Titel stellte Anian Liebrand, der Präsident der Jungen SVP, vor zwei Jahren Bilder von vier Personen ins Internet, die gegen eine SVP-Kundgebung gegen Sexualkunde-Unterricht im Kindergarten demonstrierten.

Der Vorfall in Luzern ereignete sich im Dezember 2012. Die Stimmung war offenbar aggressiv, einige der linken Gegendemonstranten waren gemäss Liebrand vermummt.

Gleichzeitig mit der Publikation der Bilder bezeichnete der JSVP-Chef die «Chaoten» gleich auch noch als «erbärmliche Kreaturen» und «Rädelsführer». Sein Pech: Unter der Angegriffenen befand sich auch ein Vorstandsmitglied der Jungen Grünen Luzern.

Dieses klagte gegen den JSVP-ler. Und Liebrand wurde diesen Frühling tatsächlich wegen übler Nachrede verurteilt. Die Richter verknurrten den 24-jährigen zu 2400 Franken bedingter Geldstrafe, einer Busse von 400 Franken und brummten ihm die Verfahrenskosten in Höhe von 3500 Franken auf.

Das lässt der Nachwuchs-Politiker nicht auf sich sitzen. Er bestätigt Blick.ch: «Ich werde das Urteil ans Kantonsgericht weiterziehen.» Das habe er nun zusammen mit seinem Anwalt entschieden, nachdem sie die Urteilsbegründung studiert hätten.

Es könne schliesslich nicht sein, dass derjenige verurteilt werde, der Missstände thematisiere. Vielmehr bestraft gehören aus seiner Sicht der «mit Linksextremen paktierende junge Grüne» und die «anderen Pöbler».

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