Die Versammlung war noch gar nicht zu Ende, als FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen (37) vergangenen Samstag das Feld räumte. Die Freisinnigen hatten sich in Zürich getroffen, um über den Klimakurs der Partei zu entscheiden. Der Tag war ein Triumph für Parteipräsidentin Petra Gössi (43), die wegen ihres grünen Schlenkerkurses seit Wochen Kritik über sich ergehen lassen musste – nicht nur von anderen Parteien, sondern auch aus den eigenen Reihen. Die Delegierten haben das Positionspapier sogar noch verschärft und die Flugticket-Abgabe, die man eigentlich streichen wollte, wieder in den Forderungskatalog aufgenommen.
Einer der lautesten internen Kritiker war – und ist noch immer – Wasserfallen. Auf Twitter schoss er scharf gegen Gössi. Und musste nun selber klein beigeben.
Er trete per Ende Jahr als FDP-Vizepräsident zurück, sagt Wasserfallen zu Nau.ch. Der Entscheid habe «nicht direkt» mit den neuen Klima-Positionen zu tun. Indirekt wohl aber durchaus. So lässt er durchblicken, dass er mit den Entscheiden der Delegierten seine liebe Mühe hat. «Diese Massnahmen werden klare Kostenfolgen für die Menschen und die Wirtschaft haben», sagt er.
Wasserfallen sagt, nach sieben Jahre als Vize habe er es «gesehen», schliesslich sei er auch in der Privatwirtschaft stark ausgelastet. Er wolle sich an der früheren Amtszeitbeschränkung von acht Jahren orientieren. Heute beträgt diese 12 Jahre – Wasserfallen hätte eigentlich also noch eine ganze Legislatur dranhängen können. (lha)