Er kauft die neuen Kampfjets
Urs Loher wird neuer Rüstungschef

Urs Loher wird neuer Direktor des Bundesamts für Rüstung mit 900 Mitarbeitenden. Der Bundesrat hat ihn am Freitag ernannt. Loher ersetzt Anfang August 2023 Martin Sonderegger, der Ende August pensioniert wird.
Publiziert: 02.12.2022 um 15:29 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2022 um 08:26 Uhr
Urs Loher wurde am Freitag vom Bundesrat zum Rüstungschef ernannt und trat zusammen mit Verteidigungsministerin Viola Amherd zum ersten Mal vor die Medien.
Foto: ANTHONY ANEX

Für den Rekrutierungsprozess hatte Verteidigungsministerin Viola Amherd vergangenen Februar eine Findungskommission eingesetzt. Gesamthaft haben sich für die Stelle 34 Personen beworben, 72 weitere wurden aktiv darauf aufmerksam gemacht. Der Bewerbungsprozess habe gezeigt, dass Urs Loher (56) das Anforderungsprofil am besten erfülle, schrieb der Bundesrat zum Entscheid.

Überzeugt hätten insbesondere Lohers operative und strategische Führungserfahrung, sein gutes Verständnis des sicherheitspolitischen Systems der Schweiz und seine Erfahrung in der Beschaffung komplexer technologischer Güter.

Schon einmal im VBS

Loher hat an der ETH Zürich studiert und promoviert. Ab 2002 arbeitete er für zehn Jahre im Verteidigungsdepartement (VBS), unter anderem als stellvertretender Direktor des damaligen Bundesamts für Betriebe der Luftwaffe sowie als Leiter Kompetenzbereich Führungs- und Aufklärungssysteme.

2012 wechselte er in die Privatwirtschaft. Zuerst ging er zur Rüstungsfirma Rheinmetall Air Defence, dann zum Rüstungskonzern Thales Suisse AG, wo er seit 2019 CEO ist. Loher ist zudem Präsident des Industriesektors «Aeronautical, Security and Defence» beim Dachverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie Swissmem. In der Armee ist er Oberst im Generalstab.

Grösste Beschaffung seit Jahren

Ab August trägt Loher die Gesamtverantwortung für die Entwicklung, Evaluation, Beschaffung und Entsorgung von Systemen und Material der Armee sowie für die Planung und Beschaffung von Immobilien des VBS. Dazu gehört in naher Zukunft die «grösste Rüstungsbeschaffung seit Jahrzehnten», wie Amherd mit Anspielung auf die Beschaffung der F-35-Kampfjets sagte.

Martin Sonderegger, der nächstes Jahr pensioniert wird, arbeitete gesamthaft 36 Jahre für den Bund und wurde 2015 vom Bundesrat zum Rüstungschef ernannt. In seine Amtszeit fiel der Auswahl- und Beschaffungsprozess des neuen US-Kampfjets F-35. «Ich danke Herr Sonderegger bereits jetzt für seine langjährigen Dienste», sagte Amherd.

Ebenfalls am Freitag ernannte der Bundesrat den Brigadier Alexander Kohli zum Chef Armeestab und beförderte ihn gleichzeitig zum Divisionär. Er folgt ab Januar auf Jean-Paul Theler, der auf Ende Jahr gekündigt hat. (SDA)

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