US-Präsident Donald Trump (74) erklärt sich zum Wahlsieger, bevor das Resultat überhaupt feststeht. Das kommt selbst bei Trump-Freunden in der Schweiz wie SVP-Nationalrat Roger Köppel (55) schlecht an: «Es ist absolut unverantwortlich, sich jetzt zum Sieger zu erklären», schreibt Köppel auf Twitter. Trumps Verhalten sei ein «No-Go».
Trump wirft den Demokraten vor, die Wahl «stehlen» zu wollen. In einer Rede im Weisse Haus kündigte er an, eine weitere Auszählung von Stimmen durch das oberste Gericht, den Supreme Court, stoppen lassen zu wollen.
Martullo hofft auf Trump
Dabei sieht es für Amtsinhaber Trump gar nicht so schlecht aus. Sein Herausforderer Joe Biden (77) konnte entgegen den Umfragen keinen Erdrutschsieg einfahren. Stattdessen kommt es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden älteren Herren. Entschieden werden dürfte das Duell, ähnlich wie vor vier Jahren, in den Staaten des «Rust Belt»: Pennsylvania, Michigan und Wisconsin.
«Ich hoffe, dass sich die Katastrophe, die wir vor vier Jahren erlebt haben, nicht wiederholt», sagt SP-Präsidentin Mattea Meyer (32) zu Blick TV. Die vier Amtsjahre unter Trump seien «noch schlimmer» gewesen, als sie erwartet habe. Die SP-Nationalrätin hofft nach wie vor auf die Wahl von Biden: «Nur dann können wir in den Bereichen Klimaschutz, Gleichstellung und Demokratie vorwärtsmachen.»
Der «hässlichste Clown gewinnt»
Pessimistischer ist SP-Parteikollegin Jacqueline Badran (58). Sie hofft zwar auf Biden, hat aber offenbar auf eine Wahl Trumps gewettet: «Ich wage zu behaupten, dass der hässlichste, dümmste und ekelerregendste Clown gewinnt», schreibt sie auf Twitter. Sie befürchtet, dass Biden die demokratischen Wähler nicht ausreichend zu mobilisieren vermag und seine Kandidatin für das Vize-Präsidium, Kamala Harris (56), eher Trump-Wähler an die Urne bringt.
Über einen Trump-Sieg freuen würde sich SVP-Politikerin Magdalena Martullo-Blocher (51). «Die Wahl von Herrn Trump wäre für die Schweiz besser», ist sie überzeugt. Unter dem amtierenden US-Präsidenten würden die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA gestärkt: «Wir könnten dann direkt ins Freihandelsabkommen, das wir bereits vorbereitet haben, einsteigen», sagt sie gegenüber «Tele Züri». Allerdings waren die Gespräche um ein gemeinsames Freihandelsabkommen zuletzt auch unter Trumps Führung versandet.
Grüne hofft auf Ocasio-Cortez
Offenbar bereits resigniert hat die Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter (40). Sie setzt ihre Hoffnungen bereits jetzt in die Präsidentschaftswahlen 2024 und in die demokratische Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez (31). Auf Twitter verbreitet sie deren Hashtag «AOC2024».
Die Auszählung der Stimmen könnte sich noch über Tage hinziehen. In einigen Staaten der USA darf erst am Wahltag mit der Auswertung der Briefwahlstimmen begonnen werden, was zu erheblichen Verzögerungen führt. Zumal in diesem Jahr besonders viele Bürger brieflich gewählt haben. SP-Nationalrat Fabian Molina (30) verfolgte die Wahl in der Nacht schlaflos, wie er twitterte. Bis das Endresultat vorliegt, dürfte auch Molina ausgeschlafen sein. (til)
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