Entlassung unrechtmässig
Uni Zürich muss Christoph Mörgeli 17 Monatslöhne zahlen

Erfolg für den ehemaligen SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli: Die Universität muss ihm 17 Monatslöhne zahlen, weil seine Entlassung vor drei Jahren unrechtmässig war.
Publiziert: 15.12.2015 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:36 Uhr
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Christoph Mörgeli im Jahr 2003 mit einem Exponat, das siamesische Zwillinge zeigt.
Foto: Dominik Baumann

Das Verwaltungsgericht spricht Mörgeli eine Entschädigung von fünf Monatslöhnen sowie zusätzlich eine Abfindung von 12 Monatslöhnen zu, also insgesamt 17 Monatslöhne. Dies geht aus dem Urteil hervor, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

Uni schuldet Mörgeli wohl rund 150'000 Franken

Laut Verwaltungsgericht beging die Universität Zürich gleich mehrere Fehler. Einerseits sei die Kündigung vom dafür nicht zuständigen Rektor ausgesprochen worden. Andererseits habe es die Uni verpasst, Mörgeli im Umgang mit der öffentlichen Kritik zu unterstützen.

Mörgeli selbst hat im Jahr 2012 seinen Nett-Lohn auf 6797.70 Franken beziffert. Dies bei einem 80-Prozent-Pensum. Brutto entspricht das einem Jahreslohn von 105'000 Franken im Jahr. Umgerechnet auf 17 Monate schuldet ihm die Uni dementsprechend 148'750 Franken.

Mörgelis Äusserungen sind verständlich

Vielmehr sei ihm von seinem Vorgesetzten mehrfach das Gespräch verweigert worden. Berücksichtige man die Umstände, seien Mörgelis öffentliche Äusserungen weitgehend vertretbar und kein Grund für eine Kündigung.

Das Gericht erachtet die Universität als «wesentlich mitverantwortlich» für den Vertrauensverlust zwischen Mörgeli und seinem Arbeitgeber.

Dass der Medizinhistoriker nun aber an die Uni zurückkehren kann, schliesst das Gericht jedoch aus. Mörgeli hat trotz dieses Urteils «keinen Anspruch auf Wiederherstellung des Arbeitsverhältnisses.»

Unter dem Titel «Die Leichen im Keller des Professors» berichtete der «Tages-Anzeiger» im September 2012 über die mangelhaften Leistungen Mörgelis als Leiter des Medizinhistorischen Museums. Dies führte schliesslich zur Entlassung des damaligen SVP-Nationalrates. (SDA)

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