«Einfältig, kindisch, beleidigt»
Jetzt gibts SP-Haue für Leberwurst Leuenberger!

Erst kritisierte alt Bundesrat Moritz Leuenberger die SP, jetzt steht er selber in der Kritik: Spitzen-Genossen finden seine neusten Aussagen, dass er zum Rücktritt aus dem Bundesrat genötigt worden sei, «kindisch».
Publiziert: 24.07.2015 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:35 Uhr
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Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger fühlte sich durch die SP zum Rückritt gedrängt.

Die Aussagen von Moritz Leuenberger (68) sorgen für Zoff bei der SP. Der alt Bundesrat hatte zum Westschweizer Radio RTS gesagt, er habe das umstrittene Mandat beim Bauriesen Implenia nach dem Rückzug aus der Landesregierung nur angenommen, weil er sich von der SP zum Rücktritt genötigt sah. «Aus Trotz - manchmal ist man auch im hohen Alter noch etwas pubertär.»

Das kommt bei den Genossen nicht gut an, Spitzen-SPler schlagen zurück. Laut Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer (67, BL) ist das Ganze eine «lächerliche und kindische Reaktion – eines ehemaligen Bundesrats unwürdig.» Und weiter: «Man kann es kaum glauben, dass sich ein ehemaliger hoher Magistrat so einfältig beleidigt äussert.» Er habe das Mandat immerhin Dank der SP gehabt. Der Berner Nationalrat Corrado Pardini (50) sagt: «Bundesräte, gerade aus Reihen der SP, müssen nach ihrem Rücktritt zurückhaltend sein, wenn sie Mandate übernehmen.» Und: Eine späte Einsicht sei auch eine Einsicht, Leuenberger gebe somit zu, dass der Posten bei Implenia ein Fehler war.

Noch härter argumentiert Juso-Präsident Fabian Molina (25). Er findet die Aktion ziemlich daneben, aber nicht von grosser Relevanz: «Leuenberger tut mir fast ein bisschen leid. Es hat etwas Tragisches, wenn er tatsächlich aus Wut einen Job angenommen hat – und es jetzt kurz vor den Wahlen der Öffentlichkeit erzählt, um mal wieder in der Zeitung vorzukommen.»

Immerhin der Berner Nationalrat Matthias Aebischer steht voll hinter Leuenberger: «Ich kenne ihn sowohl als Parteikollegen als auch aus meiner journalistischen Tätigkeit und schätze ihn sehr.» Dass es in der Partei zu Reibereien und Auseinandersetzungen kommt, sei nichts Aussergewöhnliches. «In solchen Fällen dürfen Politiker gerne auch mal Emotionen zeigen», so Aebischer. (hlm/vuc/mas)

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