Die neue FDP-Chefin bekommt ein verjüngtes Präsidium
Gössis Boygroup

Die FDP hat drei Posten als Vize-Präsident zu besetzen, die zu den bisherigen Amtsinhabern Wasserfallen und Lüscher dazustossen. Die designierte FDP-Präsidentin Petra Gössi wird voraussichtlich von einer reinen Männertruppe umgeben sein.
Publiziert: 18.03.2016 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:30 Uhr
1/7
Petra Gössi: Die 40-jährige Schwyzer Nationalrätin ist designierte FDP-Präsidentin.
Foto: Christian Lanz
Nico Menzato

Die designierte FDP-Präsidentin Petra Gössi (40) wird an der Parteispitze ausschliesslich Männer an ihrer Seite haben. BLICK-Recherchen zeigen: Fünf Männer interessieren sich für die fünf Vizepräsidenten-Jobs.

Frontfrau Gössi wird also eine Boygroup im Rücken haben – denn die Männer sind erstaunlich jung. Drei FDP-Politiker werden zu neuen Vizepräsidenten ernannt: Neo-Ständerat Andrea Caroni (35), Neo-Nationalrat Philippe Nantermod (31) und der Tessiner Staatsrat Chris­tian Vitta (43).

Weiterhin in der zweiten Reihe tanzen die beiden Nationalräte Christian Wasserfallen (34) und Christian Lüscher (52).

Heute hören der FDP-Vorstand und die kantonalen FDP-Präsidenten die Kandidaten an. Sie beurteilen die ­Bewerbungen zuhanden der Delegiertenversammlung vom 16. April. Dort erfolgt dann die Wahl. Eine reine Formsache.

Caroni wurde nach der Rücktrittsankündigung von Philipp Müller (63) gar als neuer Parteichef gehandelt. Der Ausserrhoder sagte jedoch ab – unter anderem, weil er kürzlich zum zweiten Mal Vater geworden ist. «Ich habe Lust, mich in der Partei stärker einzubringen, als Vertreter der Ostschweiz und des Ständerats», sagt er. Das Vizepräsidium sei im Gegensatz zum Präsidium zeitlich machbar.

Einen steilen Aufstieg legt auch Polittalent Nantermod hin. Erst im Herbst in den Nationalrat gewählt, gelingt ihm nun sogleich der Sprung in die Parteispitze. Der Walliser ist in der Deutschschweiz noch wenig bekannt, in der Westschweiz aber ein wichtiger Kopf der neuen FDP-Generation.

Den traditionellen Tessiner Sitz übergibt die Stadtpräsidentin von Locarno, Carla Speziali (55), laut mehreren Quellen an Staatsrat Christian Vitta. Das Amt abgeben werden zudem Nationalrätin Isabelle Moret (45, VD) und Wahlkampfleiter Vincenzo Pedrazzini (55, SZ).

Die FDP vollzieht mit dieser Rochade einen Generationenwechsel. Nur einer der sechs neuen FDP-Chefs ist über 50 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der neuen Führung beträgt 39 Jahre – zwölf Jahre weniger als dasjenige der aktuellen Müller-Crew.

Was sich indes nicht ändert: Weiterhin geben die Juristen im Freisinn den Ton an. Mit zwei Ausnahmen: Vitta ist Ökonom, Wasserfallen studierter Ingenieur.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?