Am 12. Februar entscheidet die Bevölkerung über die Unternehmenssteuerreform III. Bei der wichtigsten Steuervorlage seit Jahrzehnten geht es um jede Stimme.
Just in der heissen Phase des Abstimmungskampfs hat sich mit alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) die Architektin der Reform von ihrer Vorlage distanziert.
Im Lager der Befürworter brach Panik aus, bürgerliche Politiker reagierten entsetzt auf die «politische Bombe», wie die «Tagesschau» das BLICK-Interview bezeichnete.
Denn dank ihrer hohen Glaubwürdigkeit und grossen Popularität könnte Widmer-Schlumpf den Abstimmungsausgang zum Kippen bringen.
Wohl auch deshalb will nun Finanzminister Ueli Maurer (SVP) nicht länger schweigen zur Intervention seiner Vorgängerin. Im Gespräch mit BLICK bezeichnet er Widmer-Schlumpfs Aussagen «von der Seitenlinie» als «grossen Fehler».
Widmer-Schlumpfs Kernaussage «völlig falsch»
Dass die BDP-Frau sagt, die Unternehmenssteuerreform III sei «aus der Balance» geraten, sei «völlig falsch». Tatsächliche koste die vom Parlament verabschiedete Vorlage «weniger als jene, die Frau Widmer-Schlumpf aufgegleist hat».
Dass seine Vorgängerin Support des langjährigen Chefs der Finanzdirektoren Christian Wanner (FDP) erhält, kommentiert der SVP-Bundesrat so: «Ich bin nicht sicher, ob die Beurteilung von Widmer-Schlumpf und Wanner die nötige Seriosität hat.»
Als Stimmbürger würde er jenen vertrauen, die den nun vorliegenden Kompromiss ausgehandelt haben, meint Maurer. «Und nicht zwei Ex-Politikern, die schon eine ganze Weile im Abseits stehen.»
Die von Widmer-Schlumpf kritisierte zinsbereinigte Gewinnsteuer passt gemäss Maurer «gut zur Schweiz». Ausserdem koste sie im aktuellen Zinsumfeld «praktisch nichts».
Die Abstimmung macht dem Zürcher allerdings Sorgen. Er schliesst «leider» nicht aus, dass er sie verlieren könnte. «Es wäre wie beim Gripen. Im Nachhinein würde man das Nein bereuen und sich ein Jahr später sagen, was waren wir blöd, wir hätten Ja sagen sollen», so Maurer.
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