Im November könnte Donald Trump (77) zum zweiten Mal als amerikanischer Präsident gewählt werden. Doch was bedeutet das für die Schweiz? Darüber hat sich offenbar auch der Bundesrat Gedanken gemacht, schreibt der «Tages-Anzeiger». An mindestens einer Sitzung im Februar habe sich das Gremium mit einer zweiten Amtszeit von Trump beschäftigt.
Das Aussendepartement habe daraufhin den informellen Auftrag gefasst, abzuklären, was eine erneute Trump-Wahl für die Schweiz bedeuten würde. Die Zeitung beruft sich dabei auf eigene Recherchen. Der Bundesrat will zur Frage gegenüber der Zeitung nicht Stellung beziehen. «Wenn der Bundesrat etwas zu kommunizieren hat, tut er es aktiv», schreibt Regierungssprecher André Simonazzi.
Gut für die Wirtschaft, schlecht für die Sicherheit?
Jedoch gibt es Anzeichen ausserhalb der Politik. Martin Naville, der CEO der schweizerisch-amerikanischen Handelskammer Amcham, sagt gegenüber der Zeitung, dass die Schweizer Politik während der ersten Amtszeit einen guten Draht zur Trump-Regierung gehabt habe. «Auch auf einer psychologischen Ebene lässt sich sagen: Donald Trump mag die Schweiz.»
Hingegen gibt es sicherheitspolitische Bedenken. Armeechef Thomas Süssli skizzierte kürzlich an der Delegiertenversammlung der Offiziersgesellschaft ein Szenario, das aus Nato-Kreisen stammt, wie die Zeitungen von CH Media berichten. Nach Trumps Wahl könnte er die Unterstützung für Europa und die Ukraine abbrechen, worauf Russland den Krieg gewinnt und dann mit hybriden Angriffen gegen ein baltisches Land sondieren, wie stark das Nato-Bündnis noch ist. Aber: «Niemand kommt zu Hilfe», so Süssli. Viele europäische Länder hätten zu wenig Truppen.
Natürlich sind das nur Szenarien. Doch auch in der Schweiz haben die Vorbereitungen auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump begonnen. (bro)