Ein Ergebnis der anstehenden Wahlen steht schon mal fest: Die geringe Beteiligung der Jungen. Das Schimpfen auf deren Urnen-Abstinenz ist ein ewig gleiches Mantra in der Schweizer Politik. Dass aber etliche engagierte Junge das Fernbleiben ihrer Altersgenossen nicht widerstandslos hinnehmen, beweist das vife Grüppchen «Easyvote».
Mit ihren Broschüren ihrer Website (easyvote.ch)bieten sie eine Orientierungshilfe im Wahldschungel. Die Positionen der Parteien werden knapp und verständlich dargestellt. Diese neutralen Informationen sind beliebt – nicht nur bei Erstwählern.
Die beiden Gründer von Easyvote, Alexandra Molinaro (27) und Nicola Jorio (26) haben sich auch in diesem Jahr viel, wohl etwas zu viel, vorgenommen. Sie wollen den Anteil der Wähler im Alter zwischen 18 und 30 auf 35 Prozent steigern. 20’000 Jungwähler sollen ihre Stimmen zusätzlich abgeben.
Auch Alte sind überfordert
Kein einfaches Unterfangen. «Viele sind überfordert», sagt BWL-Student Jorio. «Dutzende Parteien und Tausende Kandidaten stehen zur Wahl. Kein Wunder verliert da mancher den Überblick», so Molinaro. «Das gilt übrigens auch für viele Alte», ergänzt Jorio.
Abseits der politischen Aufklärung setzt Easyvote auf handfeste Ratschläge. Eine interaktive Karte auf der Homepage verzeichnet schweizweit alle Briefkästen, wo die Stimmcouverts verschickt werden können. Und, nicht ganz unwesentlich, wann das Wahlmaterial spätestens eingeworfen werden muss, damit die Voten noch rechtzeitig bei den Stimmenzählern ankommen.
Für den kommenden Donnerstag, den 8. Oktober ruft Easyvote zu einem nationalen Jugendwahltag auf. Die Jungen sollenn nicht auf den letzten Drücker wählen gehen. Jorio: «Lasst uns das erledigen. Dann gehen wir in den Ausgang.»