E-Bikes-Horror und Alkohol an Raststätten
Rentner sind das grösste Verkehrsrisiko

Sie fahren schon lange – doch werden immer unsicherer. Und E-Bikes verschlimmern die Situation zusätzlich. Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) sind immer mehr ältere Menschen von Verkehrsunfällen betroffen.
Publiziert: 27.06.2019 um 14:23 Uhr
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Verursachen immer mehr Unfälle:
Foto: Keystone

Rentner am Steuer – Ungeheuer? Das zumindest sagt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). Denn in der Schweiz sind gemäss BFU immer mehr ältere Menschen von Verkehrsunfällen betroffen. 

Im Ausland fahren Rentner sicherer

Die BFU stützt sich bei den Angaben auf ihren Sicherheitsbarometer 2019. Demnach ist die Anzahl schwerer und tödlicher Verkehrsunfälle auf Schweizer Strassen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen. Davon hätten alle Altersgruppe bis 64 Jahre profitiert.

Bei Seniorinnen und Senioren hingegen bleibe die Zahl der schweren Verkehrsunfälle schon länger konstant. Im letzten Jahr sei sie sogar noch angestiegen. Andere europäische Länder stünden diesbezüglich besser da.

Sorgen bereiten der BFU auch die Velo- und E-Bike-Fahrer. Bei den Velofahrern habe die Anzahl Schwerverletzter tendenziell zugenommen, beim boomenden E-Bike-Verkehr steige das Unfallgeschehen sogar parallel zu den Verkaufszahlen dieser Fahrzeuge deutlich an.

Alkohol an Raststätten ein Problem

Die BFU beklagt, dass das Engagement der eidgenössischen Räte für die Verkehrssicherheit in letzter Zeit abgenommen hat oder sogar in die falsche Richtung gegangen ist.

So hätten National- und Ständerat etwa entschieden, dass auf Autobahnraststätten Alkohol ausgeschenkt werden dürfe. Ausserdem sei die Einführung von Alkohol-Wegfahrsperren für Menschen, die mehrfach in angetrunkenem Zustand am Steuer erwischt worden seien, vom Parlament vorzeitig gestoppt worden.

Dabei habe das Bundesamt für Strassen (Astra) 2017 das Ziel formuliert, bis ins Jahr 2030 die Anzahl Getöteter auf unter 100 und die Anzahl Schwerverletzter auf unter 2500 pro Jahr zu senken. Die Politik sollte gemäss der BFU die Chance nun packen, mit griffigen Massnahmen an diesem Ziel mitzuarbeiten. Zentral sei zudem die Weiterentwicklung der Infrastruktur: Strassen sollten so gebaut sein, dass menschliche Fehler nicht zu schweren Unfällen führen. (SDA/vfc)

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