Der ehemalige SVP-Präsident Toni Brunner sagte einst: «Die SVP Schweiz will keine neue Sektion für Homosexuelle.» Die Junge SVP Unterwallis bezeichnete sie mal als «Krebsgeschwür». Es erstaunt daher nicht, dass die Mitglieder der Gay-SVP nicht wirklich zum harten Kern gehören. Die 2010 gegründete Gruppe mit über 60 Mitgliedern kommt eher als lose Vereinigung daher.
Die Gay-SVP hat sich zum Ziel gesetzt, einerseits die Politik ihrer Mutterpartei zu unterstützen und gleichzeitig die Akzeptanz und Toleranz von Homosexuellen in der Schweiz zu fördern. Daher stehen auf ihrem Wunschzettel neben der Ehe für alle auch das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.
Präsidiert wird die Gruppe vom Bieler Gemeinderat Beat Feurer (57). Schweizweit bekannteste Figur im Vorstand ist aber Thomas Fuchs (51). Der Berner Politiker, Banker und Armeeoffizier sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Etwa, weil er trotz Verbot in Uniform an einer Parteiversammlung erschien. Fuchs pflegt sein Image als bunter Hund: So liess er sich zum Beispiel in einer Homestory auf seinem Bett fotografieren.
Mit Föhn in der Hand bekannte er, dass er sich gerne von der warmen Luft bestreicheln lasse.
Petition gegen Beleidigungen
Verantwortlicher für die Westschweiz ist der pensionierte Meteorologe Michel-Alain Jeanneret (63) aus Le Locle NE. Er verfolgt das Wetter ganz genau und gibt in lokalen Medien immer wieder Auskunft dazu.
Fun Fact am Rande: Rund ein Jahr nach der Gründung lancierte die Gay-SVP laut «NZZ» eine Petition mit dem Aufruf, die SVP solle in Zukunft beleidigende oder diskriminierende Äusserungen gegen Homosexuelle unterlassen. Diese wurde aber, nachdem offizielle Gespräche zwischen der Gay-SVP und der Wunsch-Mutterpartei gestartet worden waren, sistiert. (hlm/wif)