Die ehemalige Energieministerin Doris Leuthard (58) glaubt fest daran, dass die Schweiz nur bedingt von russischem Öl und Gas abhängig ist. «Die Schweiz könnte einen Öl- und Gasboykott gegen Russland verkraften», sagt sie der «Schweiz am Wochenende».
Seit Wochen tobt der Krieg in der Ukraine. Noch immer aber strömen russisches Gas und Öl nach Europa. Auch in die Schweiz. Milliarden von Euro und Dollar strömen so nach Russland. Laut der Credit Suisse sind es aus der Schweiz täglich 4 Millionen Franken. Russlands Präsident Waldimir Putin (69) sind diese Einnahmen höchst willkommen – der Krieg gegen die Ukraine vernichtet Unmengen an Geld.
Russische Abhängigkeit
Ukraines Präsident Wolodimir Selenski (44) fleht den Westen an, Putin den Hahn zuzudrehen. Bloss, er findet kein Gehör. Zu gross ist die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl. Von einem Tag auf den anderen kann sich kein Staat von der russischen Abhängigkeit lösen.
Für Doris Leuthard ist aber klar, dass sich russisches Öl und Gas ersetzen liesse. Laut Leuthard helfe dabei die Landesversorgung, die für vier Monate Öl und Erdgas vorrätig halte, wie sie der «Schweiz am Wochenende» sagt.
Auf andere Länder ausweichen
Vor allem beim Öl sei es relativ einfach, auf andere Länder auszuweichen. Sie denkt dabei vor allem an die USA, Saudi-Arabien, Kanada, Norwegen oder die Emirate. Für Leuthard ist klar: Die Länder der Opec könnten ohne Probleme mehr Öl fördern. Die Preise würden so wieder sinken. (pbe)