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Doppelbürger
Jeder fünfte Schweizer hat einen zweiten Pass

Gut 18 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren in der Schweiz haben die doppelte Staatsbürgerschaft. Damit ist deren Anteil an der Gesamtbevölkerung weiter angestiegen.
Publiziert: 30.01.2020 um 14:33 Uhr
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Landesweit waren es 2018 rund 18 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren, die neben dem Schweizer einen zweiten Pass besitzt.
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Die Zahl ist bemerkenswert. Im Kanton Genf ist fast jeder zweite Schweizer ein Doppelbürger. Konkret: 45 Prozent. Auch in den Kantonen Waadt (30%), Neuenburg (26%) oder Zürich und Basel-Stadt (je rund 22%) sind die Zahlen überdurchschnittlich.

Mit rund 10 Prozent ist der Anteil an Doppelbürgern in Uri, Ob- und Nidwalden oder Appenzell Innerrhoden dagegen klar unter dem Durchschnitt. Schweizweit waren es im Jahr 2018 rund 18 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren, die neben dem Schweizer einen zweiten Pass besitzen. Das sind fast eine Million Personen. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS), die am Donnerstag veröffentlicht worden sind.

Deutlich mehr Einbürgerungen

Von den Doppelbürgerinnen und Doppelbürgern haben 65 Prozent das Schweizer Bürgerrecht durch Einbürgerung bekommen. Besonders ausgeprägt ist das bei Doppelbürgern aus Kosovo, Serbien und Nordmazedonien. Jeweils mehr als 90 Prozent von ihnen erhielten die Schweizer Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung.

35 Prozent der Doppelbürger erhielten die Schweizer Staatsangehörigkeit dagegen bei der Geburt. Die angestammte Staatszugehörigkeit, die am häufigsten beibehalten wurde, war die italienische (24 Prozent), gefolgt von der französischen (etwas über 11 Prozent) und der deutschen (über 8 Prozent).

Vor allem Deutsche wollen Schweizer werden

Die Deutschen verzeichnen den mit Abstand höchsten Anstieg an Einbürgerungen: Machten sie im Jahr 2000 noch 2,3 Prozent aller Neubürger aus, waren es 2018 schon 14,4 Prozent.

Stark zurückgegangen ist das Interesse der Italiener an der Schweizer Staatszugehörigkeit: 2000 machten sie noch knapp ein Viertel aller Einbürgerungen aus, 2018 nur noch 11,9 Prozent. Leicht gesunken ist auch der Anteil an eingebürgerten Asiaten (von 10,5 auf 8,6%) und Afrikanern (von 6,4 auf 6,3 Prozent).

Rund 42'000 Personen sind letztes Jahr in der Schweiz eingebürgert worden, etwa 3000 weniger als im Vorjahr. Von der erleichterten Einbürgerung profitierten im Durchschnitt ein Viertel bis ein Drittel. (dba)


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