Herr Cadonau, ein Facebook-Post von Ihnen hat heute erheblichen Wirbel verursacht. Sie fragten darin, wann «moslemfreie Fluglinien» kämen. Später erklärten sie, das sei satirisch gedacht. Ist das Ihr ernst?
Ja, mein Facebook-Kommentar war satirisch gedacht. Wegen der Ereignisse in Paris herrscht derzeit eine Situation, in der manche Leute alle Muslime unter Generalverdacht stellen. Diese Sache wollte ich ins Lächerliche ziehen. Leider ist mein Kommentar völlig falsch rübergekommen. Auch, weil die Aussage zu moslemfreien Fluglinien aus dem Kontext gerissen wurde.
Ihr gesamter Facebook-Post wäre klarer als Satire erkennbar gewesen?
Ja. Ich hatte den Post auch nur für meine Freunde freigegeben. Sie kennen und verstehen mich. Leider hat dann eine Person nur einen kleinen Ausschnitt meines Kommentars auf Twitter verbreitet. So entstand der Eindruck, ich hätte etwas gegen Muslime. Das ist überhaupt nicht der Fall. Mein bester Freund ist Albaner.
War Ihnen nicht bewusst, dass Facebook-Posts in der Öffentlichkeit landen können?
Als ich gestern Abend den Kommentar geschrieben habe, war mir das zu wenig bewusst.
Ist für Sie nachvollziehbar, dass die Öffentlichkeit so heftig reagierte?
Teilweise. Es tut mir leid, wenn Leute sich durch diesen Post verletzt fühlten. Ich kann nur beteuern, dass ich das nicht so gemeint habe. Ich bin ein offener Mensch. Ich schubladisiere niemanden. Bei Rassismus und Ausländerfeindlichkeit löscht es mir ab. Ich kann nur wiederholen, was ich bereits gesagt habe: Ich bedauere es wirklich sehr, dass mein Kommentar bei vielen Leuten so rübergekommen ist. Ich habe das nicht ernst gemeint. Jeder Einzelne verarbeitet diese äusserst schwierige Situation nach dem Anschlag in Paris individuell.