Digitale Bedrohung
In diesen Fällen lohnt sich eine Cyber-Versicherung

Der grosse Cyberkrieg der Staaten ist das eine. Das andere sind die vielen fiesen Hacker, die Ihr Konto plündern wollen. So können Sie sich dagegen versichern.
Publiziert: 21.05.2017 um 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2019 um 13:44 Uhr
Nicht nur Firmen können sich gegen Cyberattacken versichern, sondern auch Private.
Foto: thinkstock
Claude Chatelain

Nicht nur Firmen können sich gegen Cyberattacken versichern, sondern auch Pri­vate. Allianz, Axa, Basler, Gene­rali und Mobiliar haben entsprechende Versicherungslösungen auf den Markt gebracht. Helvetia und Vaudoise werden folgen.

Missbrauch von Kreditkartendaten und Online-Konti, technische Defekte des digitalen Speichermediums, Computerviren, Cybererpressung, Cybermobbing, Identitätsmissbrauch – all das kann man versichern. Für gewisse Risiken gibts nur einen Rechtsschutz. Bei anderen wird der Vermögensschaden bezahlt, dies aber nur bis zu einem bestimmten Betrag.

Grundsätzlich sollte man nur Risiken versichern, die ein grosses Schadenpotenzial aufweisen. Rund um das Internet und den elektronischen Datenverkehr wäre dies etwa der verheerende Fall, dass sich ein Bandit Zugang zum E-Banking verschafft und sich das Geld auf sein Konto überweist. Doch gerade hier sind die angebotenen Lösungen mangelhaft: Mobiliar und Axa bieten nur Rechtsschutz bei Streitigkeiten als Folge unerlaubter Beschaffung persönlicher Daten. Dem Kunden wäre mehr gedient, wenn man ihm nicht nur hilft, sondern ihm auch den Schaden bezahlt. Das machen Allianz Suisse und Basler, freilich nur bis zu einem Betrag von maximal 10'000 respektive 20'000 Franken.

Als erste war die Allianz auf dem Markt

Die Allianz war mit ihrem Online- und Kaufschutzbrief als Erste auf dem Markt. Neu wird für eine Jahresprämie von Fr. 39.50 Rechtsschutz bei Cybermobbing geboten.

Die Basler führt zwei Module im Angebot: Safe Pay und Safe Surf à 35 Franken. Beide zusammen kosten 59 Franken. Über alles gesehen scheint das Produkt der Basler punkto Preis-Leistungs-Verhältnis das beste zu sein – insbesondere auch was die Präsentation im Internet betrifft.

Die Generali führt ein Baukastensystem mit den verschiedensten Deckungen. Gedeckt sind unter anderem die Kosten für ver­lorene Daten. Doch ausgerechnet das E-Banking ist ausgeschlossen. Die Jahresprämie für den Rundumschutz beträgt 160 Franken. Gewisse Risiken können ab 50 Franken auch einzeln abgeschlossen werden.

Die Mobiliar bietet ihre Cyberversicherung als Zusatz zur Haushaltversicherung an. Das Paket beinhaltet eine Datenspeicherlösung mit einer Partnerfirma, bei der man private Daten bis zu 20 Gigabytes speichern kann. Jahresprämie: 60 Franken.

In die eigenen Sicherheitsgrundlagen investieren

Zahlt die Versicherung auch bei fahrlässigem Verhalten? Zum Beispiel, wenn man zu sorglos mit Login-Daten umgeht? Man weiss das erst, wenn konkrete Schadenfälle publik gemacht werden. Allerdings bringen solche Versicherungslösungen dem Durchschnittsnutzer nichts. Besser ist es, in die eigenen Sicherheitsgrundlagen zu investieren. Also ein einmaliges, sicheres Passwort für jeden Online-Dienst, Virenschutz für den Computer oder laufende Aktualisierung aller Programme. Das braucht kein grosses Budget, aber etwas Zeit. 

Kriminalität und Krieg verschmelzen im Netz

Cyberwar sprengt den Begriff von Krieg. Die Grenzen zwischen herkömmlicher Internetkriminalität und militärischen Opera­tionen verschwimmen. Immer häufiger werden Staaten hinter Werk­spionage und Erpressung vermutet. So wurde 2014 die Hollywood-Firma Sony Pictures gehackt. 100 Mil­lionen Terabyte an Daten wurden gestohlen, darunter unveröffentlichte Filme. Die US-Regierung vermutet, dass die Attacke von Nordkorea gesteuert wurde. Die Methoden sind gleich wie bei «normalen» Hackern: Geheimdienste sammeln Sicherheits­lücken bei Computerprogrammen, um in die Systeme einzudringen.

Cyberwar sprengt den Begriff von Krieg. Die Grenzen zwischen herkömmlicher Internetkriminalität und militärischen Opera­tionen verschwimmen. Immer häufiger werden Staaten hinter Werk­spionage und Erpressung vermutet. So wurde 2014 die Hollywood-Firma Sony Pictures gehackt. 100 Mil­lionen Terabyte an Daten wurden gestohlen, darunter unveröffentlichte Filme. Die US-Regierung vermutet, dass die Attacke von Nordkorea gesteuert wurde. Die Methoden sind gleich wie bei «normalen» Hackern: Geheimdienste sammeln Sicherheits­lücken bei Computerprogrammen, um in die Systeme einzudringen.

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