Die wichtigsten Fakten zur Österreich-Wahl am Sonntag
Kurz vor Triumph

Ein Spesen-Skandal erschüttert die rechte FPÖ. Und Kurz muss sich entscheiden. BLICK klärt die wichtigsten Fragen zur Wahl am.
Publiziert: 26.09.2019 um 22:10 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2019 um 11:35 Uhr
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Läuft für ihn: Sebastian Kurz (M.) ist im Umfragehoch.
Foto: AFP
Fabienne Kinzelmann

Am Sonntag wählt Österreich – und für Sebastian Kurz (33) sieht es gut aus. Die Wahlen dürfte der junge Ex-Kanzler gewinnen, seine ÖVP ist nach wie vor im Umfragehoch. Ibiza-Video, Regierungskrise und Abwahl haben ihm offenbar nicht geschadet.

Allerdings: Trotz Kurz' grosser Beliebtheit wird es nicht für die absolute Mehrheit reichen. Aktuelle Umfragen sehen die ÖVP bei 34 bis 36 Prozent (2017: 31,5 Prozent).

Wie gehts weiter in Österreich? BLICK klärt die vier wichtigsten Fragen zur Wahl.

Welche Optionen hat Kurz?

Theoretisch hat er die freie Wahl. Sowohl mit der SPÖ (mit der Kurz eigentlich nicht will) als auch mit der FPÖ (die Kurz' Regierung mit dem Ibiza-Video in die Krise stürzte) wird es wohl locker für eine Koalition reichen. Oder er wagt sich an etwas Neues: Ein Dreierbündnis mit den Grünen und den liberalen Neos. Die österreichischen Buchmacher räumen allen drei Möglichkeiten ähnliche Chancen ein.

Geht Kurz wieder mit der FPÖ ins Bett?

Die Koalition mit den Rechtspopulisten war schon nach der letzten Wahl umstritten, die Ibiza-Affäre um H.C. Strache (50) zog auch Kurz mit in den Sumpf. Dennoch hat er eine neue Zusammenarbeit mit der Partei unter dem rechtsextremen Parteichef und Ex-Innenminister Herbert Kickl (50) nicht ausgeschlossen. Zwei Bedingungen stellte Kurz aber bereits: Er würde keinen FPÖler zum Innenminister machen – und Kickl hätte keinen Platz im Kabinett.

Wie steht die FPÖ nach der Ibiza-Affäre da?

Die Wähler haben das heimlich gedrehte Ibiza-Video, in dem Ex-Vizekanzler Strache einer vermeintlichen Oligarchin Staatsaufträge im Tausch gegen Wahlkampfhilfe verspricht, praktisch vergessen.

Dieses Video ist der Auslöser für die Regierungskrise
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Polit-Knall in Österreich:Dieses Video ist der Auslöser für die Regierungskrise

Umfragen prophezeien der Partei um die 20 Prozent (2017: 26%). Allerdings erschüttert aktuell eine Spesen-Affäre die Partei. Sie könnte sich auf die Wahl auswirken – und die Mehrheitsverhältnisse noch mal deutlicher zugunsten von Kurz und seiner ÖVP drehen.

Worum geht es bei der Spesen-Affäre?

Ex-Vizekanzler Strache wird vorgeworfen, auch private Anschaffungen wie Kleider, Miete und Co. über die FPÖ-Parteikasse verrechnet zu haben. Eine anonyme Anzeige liegt vor, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Und: Auch Straches Ehefrau Philippa (32) soll in die Affäre verwickelt gewesen sein und von der Parteikasse profitiert haben. 

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