Das olympische Feuer droht bereits zu erlöschen, bevor es überhaupt brennt. Das Wallis hat keine Lust auf die Winterspiele 2026 in Sitten. Gemäss neusten Umfragen sprechen sich rund 60 Prozent der Bevölkerung gegen den 100-Millionen-Kredit aus – und das zweieinhalb Wochen vor der Abstimmung am 10. Juni. Die Analyse führte die Forschungsstelle Sotomo im Auftrag des Westschweizer Fernsehens «RTS» durch.
Der Trend ist eindeutig – und verheerend für die Olympia-Turbos: Die Gegner von «Sion 2026» haben seit der letzten Umfrage um fast 10 Prozentpunkte zugelegt (BLICK berichtete). Vor rund einem Monat hielten sich die beiden Lager noch die Waage. Nun schlägt das Pendel deutlich auf die Seite der Olympia-Kritiker.
Angst vor Kosten bestimmt Trend
Der wichtigste Treiber für ein Nein auf dem Abstimmungszettel sind die Kosten. Sechs von zehn Befragten geben an, dass ihnen das finanzielle Risiko schlicht zu gross sei. Aber auch weitere Argumente wie «zu kommerziell» oder «Olympia ist zu gross» stossen bei der Gegenseite auf Anklang.
Bei den Befürwortern hingegen ragt kein Argument speziell heraus. Am häufigsten genannt werden als Treiber für ein Ja-Votum: «Olympia ist eine Chance für das Wallis» oder «Sion 2026 ist ein vernünftiges, nachhaltiges Projekt» sowie «ein grosses Sportereignis für die Region».
Unterschiede zeigen sich auch bei den Parteien: Während SVP und SP klar gegen den Millionen-Kredit sind, sind es bei den Mitteparteien FDP und CVP nur knappe Mehrheiten, die dem Projekt zustimmen. Das ist wohl zu wenig, um das Ruder so kurz vor dem Urnengang noch herumzureissen. (duc)