Die meisten stammen aus EU- oder Efta-Staaten und sind gut ausgebildet
Zuwanderer bevorzugen die Waadt

2013 betrug die Nettozuwanderung in die Waadt 12'244 Personen. Laut Seco hat die Wirtschaft von den Zuwanderern profitiert.
Publiziert: 23.06.2015 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:57 Uhr
Von Christof Vuille

Die Zuwanderung in die Schweiz bleibt weiter hoch. 2014 sind rund 73'000 Ausländer mehr ein- als ausgewandert. Über 50'000 von ihnen stammen aus EU- oder Efta-Staaten. Immer häufiger kommen sie aus Südeuropa – namentlich aus Portugal und Spanien. Derweil ging die Nettozuwanderung aus Deutschland auf 6'800 zurück. 2008 betrug sie noch 29'000.

Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), das gestern den Jahresbericht zur Personenfreizügigkeit präsentierte, sind die meisten EU-Zuwanderer gut ausgebildet. «Auch unter den kürzlich zugewanderten Erwerbstätigen aus der EU/Efta lag der Anteil an Personen mit tertiärem Bildungsabschluss bei über 50 Prozent», so der Bericht. Dieser Wert sei deutlich höher als in der ansässigen Erwerbsbevölkerung.

Doch wohin zieht es die Ausländer in der Eidgenossenschaft? Gemäss Seco-Bericht sind bei weitem nicht alle Kantone gleich betroffen. Ungeschlagen ist die Genferseeregion. Die Bevölkerung der Kantone Waadt und Genf wuchs zwischen 2002 und 2013 im Schnitt um über ein Prozent an – nur aufgrund der Einwanderung.

Allein 2013 betrug die Nettozuwanderung in die Waadt 12'244 Personen. Im grösseren Kanton Zürich waren es 13'623. Ebenfalls beliebt sind die Kantone Basel-Stadt und Zug. Neben den Wirtschaftszentren verzeichnen auch die Tourismuskantone Wallis, Tessin und Graubünden überdurchschnittlich hohe Zuwanderungsraten.

Am anderen Ende der Tabelle befinden sich Jura, beide Appenzell, Baselland und auch der grosse Kanton Bern. Dennoch: In allen Kantonen ist die Zuwanderung höher als vor der Einführung der Personenfreizügigkeit 2002.

Laut Seco hat die Wirtschaft von den Zuwanderern profitiert, weil sie das «Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum hierzulande genährt» hätten. Es könne aber «nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Konkurrenz für die Ansässigen durch ausländische Arbeitskräfte in einzelnen Regionen und Arbeitsmarktsegmenten verstärkt hat».

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