Die grosse Wohn-Analyse – Mieter oder Eigentümer?
So wohnen unsere Volksvertreter

Kaum ein europäisches Land hat einen so hohen Mieteranteil wie die Schweiz. Doch gilt das auch für unsere National- und Ständeräte?
Publiziert: 03.11.2024 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2024 um 17:24 Uhr
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Das Bundeshaus in Bern.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • 70 Prozent der Parlamentarier besitzen Wohneigentum
  • Das sind doppelt so viele wie im Schweizer Durchschnitt
  • Die GLP hat den höchsten Mieteranteil
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Schweiz ist ein Land von Mieterinnen und Mietern. Gerade einmal 36 Prozent der Wohnbevölkerung besitzt Wohneigentum – ein Tiefstwert in Europa.

Ganz anders sieht es im Bundeshaus aus, wie eine Auswertung von Blick zeigt: Rund 70 Prozent der 246 Parlamentarierinnen und Parlamentarier wohnen in den eigenen vier Wänden. Damit ist der Anteil der Eigentümer unter den Parlamentariern beinahe doppelt so hoch wie im landesweiten Durchschnitt.

Diese Illustration wurde mithilfe von Dall-E erstellt.

Am höchsten ist der Eigentümeranteil bei der FDP und der Mitte mit je etwa 83 Prozent. Die SVP hat einen Eigentümeranteil von rund 76 Prozent. Aber auch bei der SP und den Grünen gibt es mehr Hausbesitzer, wenngleich mit je etwa 53 % auch nur knapp. Den höchsten Mieteranteil verzeichnen die Grünliberalen (GLP) mit 55 Prozent.

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Schlüsselt man die Wohnverhältnisse des Parlaments nach Kantonen auf, zeigt sich ebenfalls ein klares Bild: In fast allen Regionen – unabhängig von der Parteizugehörigkeit – dominieren Hausbesitzer. Besonders hoch ist die Eigentümerquote in den Kantonen Wallis, Uri, Ob- und Nidwalden sowie in Freiburg. Auch in Zürich sind Eigentümer in der Mehrheit, wenn auch knapp. Einzig Genf zeigt sich als Mieterkanton: Hier sind Mieterinnen und Mieter mit 64 Prozent am stärksten vertreten.

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Die Analyse von Blick zeigt weiter, dass bei politischen Fragen rund um das Mietrecht die Parteilinie oft entscheidender ist als die eigene Wohnsituation. Wie etwa beim Eigenmietwert, also jenem hypothetischen Betrag, den Eigentümer zahlen müssten, wenn sie ihre Immobilien mieten würden, und den sie als Einkommen versteuern müssen.

Während SP und Grüne sich gegen eine Abschaffung des Eigenmietwerts positionieren, halten Bürgerliche geschlossen dagegen. So auch die GLP, die sich trotz grössten Mieteranteils mit 90 Prozent für die Abschaffung ausspricht.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den beiden Mietvorlagen zu Eigenbedarf und missbräuchlicher Untermiete, die am 24. November zur Abstimmung kommen: Die bürgerlichen Parteien plädieren mehrheitlich zugunsten der Eigentümerrechte, während SP, Grüne und teils GLP verstärkt auf Mieterschutz setzen – unabhängig von ihrer Wohnsituation. Die SVP schlägt sich klar auf die Seite der Hauseigentümer.

Zur Wohn-Analyse

Im Oktober 2024 hat Blick alle 246 Parlamentarier befragt, ob sie Mieter oder Eigentümer sind. Bei Personen, die trotz mehrmaligem Nachfragen nicht geantwortet haben, hat Blick die Wohnsituation via Grundbuch selbst ausfindig gemacht. Personen, die sowohl Eigentümer als auch Mieter sind, wurden der Kategorie «Andere Situation» zugeteilt.

Im Oktober 2024 hat Blick alle 246 Parlamentarier befragt, ob sie Mieter oder Eigentümer sind. Bei Personen, die trotz mehrmaligem Nachfragen nicht geantwortet haben, hat Blick die Wohnsituation via Grundbuch selbst ausfindig gemacht. Personen, die sowohl Eigentümer als auch Mieter sind, wurden der Kategorie «Andere Situation» zugeteilt.

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