Die BDP ist trotz Abstimmungs-Siegen eine bedeutungslose Verliererpartei
Immer gewonnen, dennoch zerronnen

Die BDP hat alle zwölf Volksabstimmungen dieser Legislatur gewonnen, dennoch hat das Interesse an der Kleinpartei stark abgenommen. SVP und FDP sind im Nationalrat auch ohne Hilfe der BDP in der Überzahl.
Publiziert: 04.10.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:29 Uhr
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BDP-Präsident Martin Landolt.
Foto: SEBASTIAN SCHNEIDER
Nico Menzato

Vier Sessionen sind seit der Rücktrittsankündigung von Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf im November 2015 vergangen. Seither ist die BDP eine normale Kleinpartei. Und in dieser Zeit zu einer wahren Volkspartei avanciert. Parteichef Martin Landolt hat alle zwölf Volksabstimmungen dieser Legislatur gewonnen.

Egal ob grüne Wirtschaft, Asylgesetz oder zweite Gotthardröhre – stets war die Volksmehrheit auf seiner Seite. «Eveline Widmer-Schlumpf hat als Finanzministerin alle Volksabstimmungen gewonnen – wir führen dieses Erbe weiter», freut sich Landolt.

Die Siegesserie sei kein Zufall, denn die BDP stehe für Kompromissfähigkeit und eine lösungsorientierte Politik, nahe bei den Menschen.

Im Parlament läuft es für die 2008 als Auffangbecken für unzufriedene SVP-Politiker gegründete Partei weitaus weniger rund.

Kaum mehr Einfluss

Acht Parlamentarier sind es seit der Wahlschlappe von 2015 noch. Und sie haben ihren Einfluss, knappe Entscheide in die eine oder andere Richtung zu kippen, fast komplett verloren. «Das erklärt sich weder mit dem Rücktritt unserer Bundes­rätin noch mit den Sitzverlusten, sondern mit dem Rechtsrutsch», so Landolt.

In der Tat konnte sich die BDP in der letzten Legislatur 2011 bis 2015 auf die Seite der SVP und FDP schlagen – und so einer rechten Mehrheit zum Durchbruch verhelfen. Sie konnte aber ebenso zusammen mit den Linksparteien und der CVP eine linke Mehrheit bilden.

Jetzt sind SVP und FDP im Nationalrat auch ohne Hilfe in der Überzahl – die BDP fällt zwischen Stuhl und Bank. Auch das öffentliche Interesse an der Kleinpartei hat stark abgenommen. 2015 schrieben alle Zeitungen im Land doppelt so häufig über die BDP als bislang in diesem Jahr. Das bedauert Landolt – fordert von sich und seinem Team aber selbstkritisch, ihre Anliegen besser und emotionaler zu verkaufen.

Der Glarner zieht aber auch ein positives Fazit des Abgangs seiner Bundesrätin. «Wir werden seither viel weniger als Widmer-Schlumpf-Partei oder -Fanclub angesehen. Dies öffnet auch Chancen.» 

FDP gewinnt

Bern – Auch die FDP hat alle Volksabstimmungen der Legislatur gewonnen. «Die FDP ist in den letzten Jahren wieder zu einer Volkspartei geworden. Wir sind täglich bei den Leuten, um mit ihnen über ihre Anliegen und Sorgen zu sprechen», sagt Präsidentin Petra Gössi. Am schlechtesten schnitten die Grünen ab. Sie verloren die Hälfte aller Urnengänge.

Bern – Auch die FDP hat alle Volksabstimmungen der Legislatur gewonnen. «Die FDP ist in den letzten Jahren wieder zu einer Volkspartei geworden. Wir sind täglich bei den Leuten, um mit ihnen über ihre Anliegen und Sorgen zu sprechen», sagt Präsidentin Petra Gössi. Am schlechtesten schnitten die Grünen ab. Sie verloren die Hälfte aller Urnengänge.

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